Eine neue britische Studie bewertete die zwanzig bekanntesten Drogen nach einer Skala der Gefährlichkeit. Einer der Autoren ist Professor David Nutt, der ehemals oberster Drogenberater der britischen Regierung war – bis die Ergebnisse seiner Forschung nicht mehr mit der staatlich erwünschten Meinung übereinstimmten und er seinen Posten verlor. Die neue Bewertung soll Drogen in verschiedensten Punkten nach ihrer Gefährlichkeit untersuchen und inkludierte auch legale Substanzen.
Bild: Drug harms in the UK, David J Nutt et al., Figure 4
Jede Droge wurde nach 16 Gesichtspunkten bewertet, aufgeteilt in sozialen, psychologischen und physischen Schaden sowohl für den Benutzer als auch für seine Mitmenschen. Beispiele für solche Kriterien sind direkt oder indirekt verursachte Todesfälle, Abhängigkeit, Beschaffungskriminalität oder wirtschaftlicher Schaden.
Die Droge, die in dieser Studie den höchsten Gefährlichkeitswert aufweist, ist Alkohol. Er führt mit 72 von 100 Punkten und hat bei weitem den höchsten schädlichen Effekt auf andere Menschen. Erst danach kommen die bekannten harten Drogen Heroin und Crack, die zwar eine weitaus größere Gefahr für den Benutzer darstellen, die Allgemeinheit aber "nur" mit knapp 20 Punkten betreffen – beim Alkohol sind es über 40.
Der Tabak, dessen Bedrohung sich hauptsächlich in Abhängigkeit und tödlichen Gesundheitsschäden äußert, ist an sechster Stelle hinter Kokain gereiht. Zwei Plätze danach finden wir Cannabis, das zwar keine tödlichen Überdosen hat, ansonsten aber gleichmäßig alle Gefährdungen inkludiert. Den letzten Platz nehmen die "Pilze" ein, deren 6 Punkte ausschließlich durch die eventuelle Verursachung psychischer Störungen zustandekommen. Ein Großteil der Gefährlichkeit des Alkohols wird hingegen durch wirtschaftlichen Schaden, Familienprobleme, Verletzungen und eine relativ hohen Mortalitätsrate verursacht.