In Zeiten von Gebührenerhöhungen und Rekordverschuldung trifft es die Wiener Bürger wie ein Schlag. Der Rechnungshof deckte auf, dass der „Skywalk“ – ein Fußgängersteg bei der U-Bahn-Station Spittelau – 2,6 Millionen Euro verschlang. Dem nicht genug, müssen die Wiener 63.600 Euro für die Sanierung eines Kunstwerkes zahlen, das keiner versteht.
Foto: Cha già José/Flickr/ (CC BY-SA 2.0)
Gerade ist der Armutsbericht der SPÖ-nahen Volkshilfe öffentlich gemacht worden. Mit einem beschämenden Ergebnis: 993.000 Menschen und damit rund zwölf Prozent der österreichischen Bevölkerung sind laut Volkshilfe armutsgefährdet. Die Hälfte davon kann kaum ihre Wohnung heizen. Viele sind manifest arm. Das bedeutet, dass zum Beispiel abgetragene Kleidung nicht ersetzt werden kann. Die rot-grüne Stadtregierung kümmert das nicht. Weiterhin wird von Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) – übrigens Ehrenmedaillenträger der Volkshilfe – und seiner Vize Maria Vassilakou (Grüne) Geld beim Fenster hinaus geworfen.
Fehlplanungen als Kosten-Verursacher
Jetzt hat der Rechnungshof eine Luxus-Brücke für Fußgänger kritisiert: Als „viel zu teuer!“ Der Steg namens „Skywalk“ in Spittelau kostete sage und schreibe 2,6 Millionen Euro, das entspricht 21.500 Euro pro Meter. Grund für diese irre Summe: Laut Rechnungshof wären es Fehlplanungen der MA 29 (Brückenbau) gewesen, die die Kosten aus dem Ruder laufen ließen. In der Tageszeitung Heute nimmt VP-Infrastruktursprecher Roman Stiftner dazu Stellung: „Diese Fehlkalkulation zeigt wieder einmal, wie fahrlässig die Stadt Wien mit Steuergeldern umgeht.“
Wie recht der Mann hat, beweist gleich ein zweites Beispiel aus Wien. Das Kunstwerk „Stage Set“, das seit 1996 im Stadtpark steht, muss renoviert werden. Die Kosten dafür tragen die Steuerzahler, und so wurden im Kulturausschuss des Gemeinderates die notwendigen Mittel beschlossen: 63.600 Euro. Beim Kunstwerk handelt es sich um eine Installation des US-Amerikaners Donald Judd. Es besteht aus einem 7,5 mal 10 mal 12,5 Meter großen Stahlgerüst mit sechs verschiedenen farbigen Stoff-Fetzen. Die Stahlrohre dürften bereits rostig sein, der Stoff ausgebleicht. Beschrieben wird das Werk so: „Stage Set ist Ausdruck einer kompromisslosen Vision zwischen Kunst und Architektur.“ Ob das jeder versteht? Wurscht, zahlen müssen trotzdem alle.