Dass die Diözesansportgemeinschaft (DSG) langsam ist, kann man dem Verband wirklich nicht vorwerfen. Am Montag hatte der Obmann der DSG und Vizepräsident des Wiener Fußballverbandes, Manfred Steiner, den Fußballklub FC Wien vom laufenden Spielbetrieb ausgeschlossen. Am Mittwoch, nach einer Strafausschuss-Sitzung im Beisein von FC-Wien-Funktionären, wurde die Strafe abgemildert.
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Das Urteil sieht laut FC-Wien-Obmann Gernot Gröschel so aus, dass der Verein die restlichen beiden Herbstpartien nicht absolvieren darf, jedoch in die Frühjahrsmeisterschaft 2012 wieder einsteigen darf. Gröschel zeigte sich mit dem Ergebnis zufrieden: „Hauptsache ist, dass wir wieder Fußball spielen dürfen. Und das wollen wir in erster Linie.“ Hätte sich der Verein auf einen Justamentstandpunkt gestellt und um das Recht gestritten, wären vielleicht Jahre vergangen, und der Fußballbetrieb wäre so lange eingestellt worden.
Zum Krach mit der DSG ist es gekommen, weil sich der FC Wien auf der Vereinshomepage gegen einen türkischen Gegenspieler gewehrt hatte. Unzensuriert.at berichtete zwei Mal darüber. Obmann Gröschel stellte einen Spieler des Robinson FC, der mutmaßlich einen FC-Wien-Akteur mit einem Schlagring blutig schlug, ins Netz und somit an den Pranger. Diese Maßnahme des Vereins verletzte angeblich die Statuten der Diözesansportgemeinschaft. Inzwischen sind die Eintragungen gelöscht worden. Das Zivilverfahren gegen den Verdächtigen läuft hingegen weiter.
Wiener Fußballverband hat mit Entscheidungen nichts zu tun
Unterdessen beeilt sich der Präsident des Wiener Fußballverbandes, Robert Sedlacek, festzustellen, dass die Diözesansportgemeinschaft ein eigener Sportkörper in Wien sei und der Verband auf die Entscheidungen daher keinen Einfluss habe. „Die DSG hat eigene Funktionäre, eigene Regeln und eine eigene Administration“, so der WFV-Präsident. Um einen geordneten Spielbetrieb zu führen und im Online-Portal des ÖFB dabei zu sein, sei die DSG seit ungefähr zehn Jahren Mitglied des WFV und der Obmann der DSG, Manfred Steiner, auch Vizepräsident des Wiener Fußballverbandes. Dennoch sei es nicht möglich, dass der WFV in die Gerichtsbarkeit der Diözesansportgemeinschaft eingreift.