Mit einem mathematischen Modell haben Forscher verschiedener Universitäten errechnet, welche Nationen in Europa stabiler sind, welche auseinanderbrechen könnten und wo sich Gemeinsamkeiten abzeichnen. Unter jenen Staaten, die sich vereinigen könnten sind Österreich und die Schweiz, Dänemark und Norwegen und – besonders überraschend Frankreich und Großbritannien.
Forschergruppe auf ökonomischer, kultureller und genetischer Basis errechnet.
Foto: Mattias007 / flickr (CC BY-NC-ND 2.0)
Die Forschergruppen von den Universitäten Carlos III in Madrid, Toulouse School of Economics, Southern Methodist University (Dallas, USA) und New Moscow School of Economics erarbeitete ein Modell, das neben ökonomischen Kriterien auch kulturelle und populationsgenetische Faktoren berücksichtigt. Um die Konsistenz des Modells zu prüfen, wurde es auf den realen Zerfall Jugoslawiens angewendet. Dabei zeigte sich, dass nicht nur wirtschaftliche Unterschiede die Reihenfolge des Zerfalls bestimmten, sondern auch kulturelle Aspekte.
Unabhängigkeitsanreize für Basken und Schotten
Errechnet wurde nicht nur welche Länder gut zueinander passen würden, sondern auch wo sich eine Spaltung abzeichnet. Die meisten Anreize, ihre Unabhängigkeit zu erklären, haben demnach das (zu Spanien und Frankreich gehörende) Baskenkand sowie Schottland. Tatsächlich gibt es in beiden Regionen starke separatistische Strömungen.
Portugal und Griechenland profitieren von zentraler EU-Steuerung
Die Forscher haben auch herausgefunden, welche Staaten von einem weiteren Zentralisierungsprozess in der EU in Form einer gemeinsamen Steuer- und/oder Geldpolitik am stärksten profitieren würden. Wenig überraschend sind dies Portugal mit einem Wachstum von 13 Prozent und Griechenland mit einem Plus von 11,9 Prozent, daneben auch Irland und Finnland. Am wenigsten profitieren würden Deutschland, Italien und Frankreich.