Den 5. Dezember, den internationalen Tag der Menschenrechte, nützten verschiedene christliche Organisationen, um auf die Diskriminierung und Verfolgung von Christen in aller Welt hinzuweisen. Die Plattform "Solidarität mit verfolgten Christen", die sich aus vielen christlichen Organisationen zusammensetzt, veranstaltete deshalb einen Aktionstag, an dem die Vortragenden auf die immer weiter eskalierende Gewalt gegen Christen aller Länder aufmerksam machten.
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Am Podium referierten Weihbischof Dr. Franz Scharl, Dr. Elmar Kuhn (Christian Solidarity International – Österreich), Dipl.phil. Victor Elkharat und Dr. Martin Kugler. Die Morderation übernahm Dr. Johann Marte, Präsident der Stiftung PRO ORIENTE.
Wie Papst Benedikt XIV. feststellte, sind die Christen momentan der größten Verfolgung der Neuzeit ausgesetzt. Drei Viertel der Todesopfer aller religiösen Verfolgungen sind Christen, jeder zehnte Christ wird mehr oder weniger stark unterdrückt. Der Großteil der Verfolgung geht von Islamisten aus, jedoch finden sich auch in kommunistischen Regimen und sogar in der Europäischen Union Anzeichen der Unterdrückung.
Der koptische Journalist Viktor Elkharat wies auf die bedrohliche Situation der ägyptischen Christen hin, die sich seit dem Sturz Mubaraks zusehends verschlimmert habe. Nun liegen dort islamistische Parteien in den Wahlen vorne, Ägypten droht zu einem islamischen Gottesstaat zu werden. Auch in China werden Christen behördlich unterdrückt – die stark wachsende Gemeinschaft wird als Bedrohung der Regierungsform gewertet, da sie "westliche Werte" verbreite.
Auch in Afrika haben Christen kaum Zugang zu ihren Rechten: Nach der Teilung der Sudan ist der Südsudan zwar ein tolerantes Land, das sich zu den Menschenrechten bekennt, dafür sorgt die islamistische Regierung im Nordsudan für noch heftigere Attacken und fliegt sogar Luftangriffe auf die christlichen Gemeinden.
Der Aktionstag fordert europäische Politiker dazu auf, sich vehement gegen die brutale Verfolgung der Christen in aller Welt einzusetzen – Untätigkeit bedeute angesichts der ausufernden Gewalt eine Mitschuld am Tod tausender Christen.