Das amerikanische Budget für Entwicklungshilfe wird in Zukunft auch dafür verwendet, in anderen Ländern sogenannte "Schwule, lesbische, bisexuelle und Transgender"-Personen (LGBT) zu fördern. Dies gaben Präsident Barack Obama und Außenministerin Hillary Clinton Anfang Dezember bekannt, wie die amerikanische Nachrichtenagentur Associated Press berichtet. Unter anderem sollen diese Bemühungen andere Staaten daran hindern, Homosexualität zu kriminalisieren. US-amerikanische Behörden im Ausland wie beispielsweise die Behörde für internationale Entwicklung oder das Außenministerium wurden dazu angehalten, die Entwicklungshilfe zur Unterstützung von Schwulen und Lesben zu verwenden.
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Die konservativeren Republikaner reagieren kritisch: "Präsident Obama hat Amerikas Toleranz für andere Lebensstile erneut mit einer Unterstützung dieser Lebensstile verwechselt", so Gouverneur Rick Perry. Auch ein Konflikt mit amerikanischen Verbündeten wie der Türkei oder Saudi-Arabien, wo Homosexualität verfolgt wird oder strafbar ist, wird befürchtet.
Selbst Vertreter einiger Schwulenorganisationen reagieren besorgt: Für Staaten, die den Westen mit Misstrauen oder Feindschaft betrachten, könnte es so aussehen, als ob Amerika Teilen der Welt Werte aufzwingen wolle. Obama und Clinton drückten jedoch ihre Entschlossenheit aus, die Entscheidung auch über kulturelle Grenzen hinweg auszuführen. Seit Obama im Amt ist, hat er sich in vielerlei Weise für die Stärkung der Homosexuellenrechte ausgesprochen: Eine Militärdirektive, die es verbot, seine sexuelle Orientierung offen zu verkünden, wurde zu Fall gebracht, und auch für die gleichgeschlechtliche Heirat wurden die Wege geebnet.