Ein russischer Hilfskonvoi mit 304 Tonnen humanitären Gütern wurde Mitte Dezember an der Grenze zwischen Serbien und dem Kosovo gestoppt. Drei Tage lang wurden die LKW an der Weiterfahrt gehindert, ein diplomatisches Verwirrspiel setze ein. Eine besonders schändliche Rolle spielte dabei die von der EU eingesetzte Vermittlerbehörde EULEX, wir jetzt der russische Zivilschutzminister Sergej Schoigu berichtet. Im linksliberalen Standard durfte Balkan-Korrespondent Andrej Invanji zunächst zwar beklagen, dass Moskau die EU provoziere. In Wahrheit dürfte es jedoch umgekehrt gewesen sein.
Grenzübergang anerkennen würden, berichtet Minister Sergej Schoigu,
hier im Bild mit Russlands Ministerpräsident Wladimir Putin (rechts).
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Der Konvoi musste drei Tage an der Grenze ausharren, weil EULEX offenbar darauf hoffte, dass die Russen durch die Erledigung der Zollformalitäten an dem von Kosovo-Beamten kontrollierten Grenzübergang eine faktische Anerkennung des Kosovo aussprechen würden. "Jene, die die Autokolonne aufgebracht hatten, wollten, dass wir alle Zollformalitäten für die Güter nicht mit Hilfe von EU-Vertretern, sondern von Kosovo-Zollbeamten erledigen. Für diese Anerkennung hätten wir alle nötigen Stempel, Visa und Passierscheine bekommen. Aber wir lehnten ab", sagte Zivilschutzminister Schoigu gegenüber der russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti.
EULEX hatte den Konvoi drei Tage lang an der Grenze zwischen Serbien und dem Kosovo schmoren lassen, heißt es weiter. Die russische Seite lehnte die von EULEX aufgezwungene Begleitung der Autokolonne bei ihrer Fahrt in hauptsächlich von Serben bewohnte nördliche Regionen des Kosovo beharrlich ab. Denn in diesem Fall wäre der russische Konvoi von albanischen Zöllnern und Polizisten eskortiert worden, deren Macht Russland nicht anerkennt.
Aktuell ist ein Hilfskonvoi der französischen Hilfsorganisation Solidarité Kosovo unterwegs zur notleidenden serbischen Bevölkerung im Norden der Provinz. Unzensuriert.at wird darüber weiter berichten.