"Der Begriff 'Deutsch sein' ist vollkommen unklar" – Einer, den diese "Unklarheit" von Berufswegen umtreibt, ist Mark Terkessidis, Publizist, "Migrationsforscher" und – gut eingebunden in linke Beziehungsgeflechte – selbstverständlich ein eifriger "Kämpfer gegen Rechts". Was "rechts" ist bzw. "rassistisch" weiß Terkessidis hingegen sehr genau: zum Beispiel die Kritik an der Masseneinwanderung und ihren Folgen, die in Thilo Sarrazin einen prominenten Fürsprecher fand. Terkessidis attestiert der bundesdeutschen Gesellschaft pauschal ein "rassistisches Wissen", einen Begriff, den er selbstständig "entwickelt" hat.
deutsche Arbeiter, soll das Subjekt der Gewerkschaftsarbeit.sein.
Foto: goethemoskau / flickr (CC BY-NC-ND 2.0)
Neben der weit links stehenden TAZ aus Berlin findet Terkessidis auch im Journal der Industriegewerkschaft Metall (Metallzeitung) Publizität. In der Dezemberausgabe 2011 äußert er sich in einem Interview zu den Themen Einwanderung und Integration. Die Ausführungen des "Migrationsforschers" zeichnen ein interessantes Bild von der aktuellen linken Debatte. Terkessidis spricht nämlich Klartext:
"Es ist doch so, dass der Begriff 'Deutsch sein' mittlerweile vollkommen unklar ist. Es gibt Untersuchungen, die zeigen, dass die Leute recht klischeehafte Vorstellungen davon haben, was 'deutsch' ist. Außerdem stehen wir vor einem dramatischen demografischen Wandel: In den Städten haben 60 Prozent der Kinder unter sechs Jahren einen Migrationshintergrund. Das bedeutet, wir müssen uns auf eine neue Situation einstellen. Stattdessen hält man den Einwanderern einen Begriff von 'Deutsch sein' vor, der an der Realität vorbei geht. Da ist es doch viel besser zu sagen, es gibt eine neue Bevölkerung, und wir verändern uns alle gemeinsam in Richtung Zukunft".
"Deutsch sein" zu klischeehaft für Migrationsforscher
Es wäre angesichts dieser Behauptung durchaus interessant, einmal zu fragen, ob kroatische, türkische und polnische Metaller eine Vorstellung davon haben was "Kroatisch sein" etc. bedeutet. Es ist davon auszugehen, dass der überwiegend große Teil recht umfassend Antwort geben könnte. Auch die Russlanddeutschen, die seit den achtziger Jahren zu Tausenden als Metaller arbeiten, könnte Terkissidis – sofern er einmal die Werkhallen aufsuchen sollte – befragen, was sie unter "Deutsch sein" verstehen. Angesichts ihrer Biografien, die unter anderem mit den Einträgen in ihre sowjetischen Pässe ("Volkszugehörigkeit: Deutsch") verbunden sind, kann man davon ausgehen, dass es genug Gesprächsstoff geben würde – wenn dieser vermutlich auch zu "klischeehaft" für den "Migrationsforscher" ausfallen könnte.
Terkissidis wird derlei Fragen nie stellen, denn für linke Intellektuelle sind generell Deutsche und ihr Nationalbewusstsein ein Problem. Dem versucht die Integrationsindustrie mit simpler, lebensferner Negation zu begegnen, die meilenweit von dem Denken großer Teile der Arbeitnehmer, die sich – ungeheuerlich, aber wahr – durchaus als Deutsche ansehen, entfernt ist.
Deutsche Verantwortung heißt andere Staaten retten
Man könnte pointiert anschließen, dass sich das "Deutsch sein" zurzeit für viele Arbeitnehmer darin ausdrückt, dass ihre Steuerbeiträge aus "historischer Verantwortung der Deutschen" (Helmut Schmidt) in Rettungsschirme gepumpt werden, weil über die Jahre in Griechenland Wahlgeschenke großzügig verteilt worden sind und keine angemessen moderne Finanzverwaltung existiert, sodass der griechische Staat Milliarden an Steuerschulden nicht eintreiben kann. Manchen Arbeitnehmer wird zudem ein ungutes Gefühl beschleichen, angesichts der von Terkessidis proklamierten "Neuen Bevölkerung", mit der in "Richtung Zukunft" marschiert werden soll. Ob sie nicht bereits "Rassisten" genannt werden müssen?
Hass auf Deutsche wird von Gericht geleugnet
Gerade wurden in Berlin mehrjährige Haftstrafen gegen vier U-Bahn-Schläger verhängt. Die vier Neudeutschen aus dem Kosovo, Irak, Kenia und Bosnien schlugen einen 30jährigen Maler ohne "Migrationshintergrund" fast tot. Das Gericht ließ, offenkundig aus politischen Gründen, das Tatmotiv "Hass auf Deutsche" nicht gelten, obwohl die Täter während der Tat "Wir hassen Deutsche!" schrien. In diesem Fall, der laut einer Internet-Chronik (www.deutscheopfer.de) kein Einzelfall sein dürfte, wussten die vier Schläger offenkundig sehr genau, was unter einem "Deutschen" zu verstehen ist.
Linke Zuwanderungs-Agenda ersetzt echte Gewerkschaftspolitik
Gewerkschaften sind ein wichtiger Teil der Gesellschaft, ihre Arbeit im Rahmen der Tarifautonomie ein hohes Gut. Jedoch werfen diese offenkundig von "oben" abgesegneten Verlautbarungen eines prominenten Integrationsfunktionärs unbequeme Fragen auf. Zum Beispiel, ob jedes Mitglied, das rechtliche und wirtschaftliche Vertretung sucht, dafür das Durchdrücken einer linken Agenda im Hinblick auf die Masseneinwanderung (die nicht ohne Auswirkungen auf das Lohngefüge bleibt!), ohne Diskussion in Kauf nehmen muss. Die Redakteure der "Metallzeitung" und Mark Terkessidis werden Antworten darauf wohl schuldig bleiben.