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10. Jänner 2012 / 11:37 Uhr

SPÖ will mehr Fremdbetreuung, aber ohne Kindergärtner

BildDie Wiener SPÖ hat angekündigt, die Kindergärten massiv auszubauen. Angesichts des eklatanten Mangels an Kindergartenpädagogen ist dies nicht mehr als ein populistisches Versprechen. Zudem deutet die Stoßrichtung  auf den Willen der Sozialdemokraten hin, Kinder möglichst früh von ihrem familiären Umfeld zu trennen.

 

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Bereits jetzt gibt es viel zu wenige Kindergärtner in Wien.
Foto: KJohansson / wikimedia / (CC BY-SA 3.0)

2009 versprach Häupl den Gratis-Kindergarten als Wahlzuckerl, nun geht Bildungsstadtrat Christian Oxonitsch einen Schritt weiter. Besonders für die Kinder unter drei Jahren will die SPÖ staatliche statt familiäre Erziehung erwirken – ganz im Sinne der Pläne der EU, die die Betreuung zumindest eines Drittels der Unter-Drei-Jährigen durch den Staat fordert. Schließlich sollen auch die Eltern so schnell wie möglich in die Wirtschaft zurück, anstatt mit ihren Kindern die Werte des familiären Lebens zu entdecken.

Die SPÖ-Pläne kranken jedoch an der Wurzel: Es gibt bereits jetzt für jeden neuen Kindergartenpädagogen fünf Plätze, die besetzt werden müssen. Die Absolventen wandern unterdessen aus Wien ab, da anderswo die Bezahlung deutlich fairer ist. Das Problem wird jedoch nicht gelöst – im Gegenteil, es werden Anstrengungen unternommen, noch mehr Eltern dazu zu überreden, ihre Kinder in Fremdbetreuung abzuschieben:

Ein Vorschlag der Arbeiterkammer und der Industriellenvereinigung sieht nun überdies vor, die Familienbeihilfe teilweise an die Fremdbetreuung der Kinder zu koppeln. Dabei wird nicht einmal geleugnet, dass die geplanten Reformen unterm Strich weniger Unterstützung für Familien bedeuten. Zudem wird ein Teil der vereinheitlichten Familienbeihilfe in Form von Betreuungsgutscheinen ausgezahlt. Die freiheitliche Familiensprecherin Anneliese Kitzmüller kritisiert diese Vorgehensweise scharf, unter anderem aufgrund der Formulierung, Mütter würden durch Kinder "daran gehindert", erwerbstätig zu sein: "Viele Mütter werden eher meinen, dass sie durch immer geringere Familienleistungen daran gehindert werden, ihre Kinder selbst zu betreuen, weil sie auf Grund der finanziell angespannten Situation in der Familie rasch wieder in den Arbeitsprozess zurückkehren müssen", so Kitzmüller. Es wolle offenbar nicht in den Kopf der rot-schwarzen Akteure, dass viele Eltern ihre Kinder selbst betreuen wollen, insbesondere bis zum Kindergarteneintrittsalter.

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