So energisch wie beim Interview in der ORF-Sendung “Report” hatte man den sonst eher als Mauerblümchen bekannten EU-Abgeordneten Hannes Swoboda (SPÖ) noch nie erlebt. Wen wundert's, ging es doch gegen die „nationalistischen Österreicher“: „Sie werden schon sehen, was ist, wenn Griechenland pleite geht. Dann ist das Geld weg, das wir bisher hineingesteckt haben. Das zahlt uns keiner mehr zurück!“
poltischen Weitblick verloren.
Foto: SPÖ Presse und Kommunikation / flickr/ (CC BY-ND 2.0)
So also läuft der Hase jetzt. Die "Nationalisten" in Österreich, die immer schon vorahnend, was passieren wird, gegen den Rettungsschirm für Griechenland waren, werden nun vom österreichischen EU-Abgeordneten, der noch dazu Chef der roten Fraktion im Europäischen Parlament wurde, beschimpft. Swoboda merkt – spät aber doch –, dass der Staat Griechenland nicht mehr zu retten ist, dass er und seine Mitstreiter am falschen Dampfer waren, und geht nun auf die Österreicher und andere „Nationalisten“ los, um vom eigenen Versagen abzulenken. Dabei war er, Swoboda, einer der blinden Weggefährten von Angela Merkel und Nikolas Sarkozy, die in zahllosen EU-Krisengipfeln beschlossen, Steuergelder – auch aus Österreich – zu den Hellenen zu schicken. Die Ratingagenturen sagen Griechenland trotzdem eine baldige Staatspleite voraus. Worauf der rote Hannes, der privat mit der früheren Europa-Staatssekretärin und heutigen Siemens-Managerin Brigitte Ederer liiert ist, die Cintenance verliert und via Bildschirm vorauseilende Schadenfreude über jene Österreicher ausschüttet, denen die Politiker das Geld für ein bereits klinisch totes Land weggenommen haben. Das grenzt schon an Verhöhnung, Herr Swoboda.