Sponsoring und Inserate aus der staatsnahen Wirtschaft bringen die ÖVP aktuell schwer in Bedrängnis. Für die wesentlich höheren Summen, die Österreichs Minister an schwarze und rote Vorfeldorganisationen bezahlen, interessiert sich hingegen kaum jemand. Unzensuriert.at hat in einer Serie über die Vorlieben der einzelnen Ressorts berichtet (siehe unten). Mit Wirtschafts- und Jugendminister Reinhold Mitterlehner beenden wir sie. Er hat vor allem ein Herz für die rote und schwarze Parteijugend. Neben einer entsprechenden Basisförderung bekommen diese Nachwuchsorganisationen weitere Unterstützung aus den Fördertöpfen des BMWFJ.
Hunderttausende Euro an Nachwuchspolitiker
nach einem fixen Schema ab, egalt wie die Projekte lauten.
Foto: Ernst Kainerstorfer / BMWFJ
Alleine aus dem Titel der Basisförderung fließen hunderttausende Euro an die Nachwuchsorganisationen der Regierungsparteien, und das sind nicht wenige. Auf der roten Seite kasssieren die Sozialistische Jugend (sie erhielt im Jahr 2011 356.097,10 Euro), die Aktion Kritischer Schüler (36.336,40), die Kinderfreunde (145.345,70) und die Naturfreundejugend (70.672,80), zu den schwarzen Organisationen zählen die Junge ÖVP (385.166,30) und die Schülerunion (36.336.40). In Summe fließt aus diesem Titel also jährlich rund eine Million Euro an die großkoalitionären Jugendvereine.
Zusätzliche Projektförderungen
Doch das ist längst nicht alles, denn der Wirtschafts- und Jugendminister lässt sich auch einzelne Projekte viel Geld kosten, und zwar unabhängig davon, was das für Projekte sind. Während JVP und SJ ihre Förderung als "Basis- und Projektförderung" ausbezahlt bekommen, verdoppelt das Ministerium für die anderen Vereine die Basisfördeung noch einmal, wobei die Auszahlung auf verschiedene Projekttitel aufgeteilt ist. Kinderfreundejugend, Naturfreunde, AKS und Schülerunion kommen also noch einmal in den Genuss der oben genannten Summen.
Geschäftsstellen-Beitrag wird ebenfalls bezahlt
Und noch etwas zahlt das Ministerium: den Mitgliedsbeitrag der einzelnen Organisationen für die Zentrale der Bundesjugendvertretung. Das sind pro Organisation 9.000 Euro, zusammen also 54.000.
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