Die Diskussion um die Ausladung des WKR-Balls ab 2013 hat die parteipolitische Motivlage der Hofburg-Betriebsgesellschaft und ihrer einzelnen Gesellschafter wie der Casinos Austria offenbart. So ist für die Öffentlichkeit von Interesse, wie es die einzelnen Bundesministerien mit den ökonomischen und politischen Beziehungen zur Hofburg halten. Um hier Licht ins Dunkel zu bringen hat der freiheitliche Abgeordnete Gerhard Deimek Anfragen an die Ministerien gerichtet, die die „Buchungspolitik“ offenlegen. So verdienten die Hofburg-Gesellschafter in den Jahren 2007 bis 2011 nicht weniger als rund 102.000 Euro mit dem Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur (BMUKK).
Geld für Hotelnächtigungen und Konferenzen
Foto: Buchhändler / Wikimedia (CC BY-SA 3.0)
Auch Claudia Schmieds Ressort ließ sich nicht lumpen, wenn es darum ging, in diversen Wiener Hotels kräftig Spesen zu machen. So wurden Weiterbildungsseminare, Informationsveranstaltungen, Arbeitsvorbesprechungen, Pressekonferenzen, Redaktionssitzungen, Abteilungsklausuren und Verleihungen in exklusiven Hotels wie Hotel am Parkring, Ananas, Parkhotel Schönbrunn, Rathauspark, Sacher, Favorita, Hotel de France, Pyramide, Europa Graz oder Schillerpark Linz durchgeführt. Für die Verleihung des Österreichischen Kunstpreises leistete man sich die Hofburg selbst für rund 13.000 Euro.
Mysteriöser „Think Tank“ logierte mehrmals in Hotels
Eher mysteriös und nur schwer in die Arbeit des Unterrichtsressort einzuordnen sind drei Buchungen, die unter dem Titel „Tagung AG Think Tank“ laufen. Zwar handelt es sich „nur“ um einen Gesamtbetrag von 715 Euro, aber ein unmittelbarer Bezug zu den Agenden des Ressorts ist auf den ersten Blick nicht zu erkennen. Es wird wohl einer neuerlichen Anfrage bedürfen, um hier Licht in die großzügige Gebarung des Ressorts der SPÖ-Unterrichtsministerin Schmied zu bringen.
Berichte über die Buchungspolitik anderer Ministerien
- Finanzministerium finanziert Künstlergedenken
- Hofburg-Gesellschafter machten gute Geschäfte mit dem Bundeskanzleramt