Die Wiener Hotellerie lebt gut von Österreichs Ministerien. Zumindest jene Häuser, die an der Hofburg-Betriebsgesellschaft beteiligt sind, werden gut gebucht, wie eine Serie von parlamentarischen Anfragen des FPÖ-Abgeordneten Gerhard Deimek ergab. Relativ zurückhaltend im Vergleich zu anderen Ressorts war das ÖVP-geführte Wirtschaftsministerium.
11.000 für Tagungen und Seminare in Hotels
Präsentation des Wirtschaftsberichts aus dem Hause Mitterlehner.
Foto: Gryffindor / Wikimedia
IVergleichsweise bescheidene 11.000 Euro gab man für Übernachtungen und Treffen in Hotels der Hofburg-Betreiber aus. Dabei buchte man etwa im Hotel Prinz Eugen für ein Kanzleileiterseminar oder im Hotel Parkring für einen Besuch des deutschen Markenverbandes. Dazu kamen Buchungen für Seminare zu den Themen „Sitzungen leiten“, „Einstieg in die Rhetorik“, „Projektmanagement“, „Zeitmanagement“ und „Train the Trainer“. Auch informelle Arbeitgespräche und politische Treffen wurden gerne in diversen Hotels abgehalten.
107.000 Euro Hofburg-Miete für Präsentationen und Festakte
Dafür schlug das Wirtschaftsressort bei den Veranstaltungen in der Hofburg zu. Nicht weniger als 107.000 Euro gab man hier etwa für die Präsentation des Wirtschaftsberichts in den Jahren 2009, 2010 und 2011 aus. Dazu kamen die Feier eines „Pakts für Energieeffizienz“, eine Festveranstaltung „150 Jahre Gewerbeordnung“, eine „Energie Charter Conference“ und eine Veranstaltung „Bio Europe 2009“. Dabei darf man nicht vergessen, dass Wirtschaftsminister Mitterlehner in der Hofburg über die ihm unterstellte Burghauptmannschaft selbst sozusagen "Hausherr" ist.
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