Der US-Konzern Monsanto, bekannt für rücksichtslose Geschäftspraktiken und genmanipuliertes Saatgut, das bereits weltweit Farmer in den Ruin getrieben hat, erlitt vor einem französischen Gericht eine empfindliche Niederlage. Ein durch ein Pestizid des Konzerns krank gewordener französischer Bauer klagte mit Erfolg gegen den Konzern.
Foto: United States Department of Agriculture/ Wikimedia
"Lasso würgt Unkraut und nicht Bankkonten" war ein Werbespruch mit dem der US-Konzern Monsanto sein Pestizid bewarb. Das Problem war, dass "Lasso" nicht nur das Unkraut würgte, sondern offenbar auch den Menschen, der es auf den Feldern aufbrachte. Wohl aus gutem Grund wurde der Vertrieb des Pestizids 2007 EU-weit verboten.
Geklagt wurde der Konzern vom französischen Landwirt Paul Francois. Francois leidet seit dem Jahr 2004 nach Einatmen giftiger Dämpfe des Monsanto-Herbizids an neurologischen Problemen wie Kopfschmerzen, Gedächtnisverlust und Sprachstörungen. Begründet wurde die Klage damit, dass Monsanto am Etikett nicht auf die Giftigkeit des Produktes hinwies und sich Francois daher ungeschützt den Dämpfen aussetzte. Von Vorteil war, dass er sich bei seiner Klage auf ein spezielles Ereignis beziehen konnte, denn bisher waren Klagen anderer Farmer erfolglos geblieben, da kein direkter Zusammenhang zwischen Krankheitssymtomen und Verwendung von Pestiziden nachgewiesen werden konnte. Monsantos Argumentation, dass nicht genügend Zusammenhänge zwischen den Krankheitssymptomen des Klägers und einer potentiellen Vergiftung bestünden, folgte das Gericht nicht. Der Anwalt des Landwirtes bezeichnet den Schuldspruch insofern als historisch, als damit erstmals ein Pestizidproduzent als Verursacher einer Vergiftung schuldig gesprochen wurde.