Nachdem Innenministerin Mikl-Leitner (ÖVP) in einem Interview mit der Tageszeitung Österreich ihrer Fantasie freien Lauf ließ und die Ausweitung des "Papamonats" auf drei Monate vorgeschlagen hatte, legte Frauenministerin Heinisch-Hosek in der ORF-Pressestunde noch eins drauf. Während der "Papamonat" bisher auf freiwilliger Basis beruht, will die sozialistische Berufsfeministin dies gleich zur Zwangsverpflichtung machen.
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Die Betroffenen sollen also erst gar nicht mehr gefragt werden. Die Kosten dafür soll der Staat tragen und aus dem Budget des Kinderbetreuungsgeldes decken.
Eingeführt wurde der Papamonat bereits im öffentlichen Dienst. Für Bundesbeamte ist er schon seit dem Beginn des Jahres 2011 Realität. Seit damals können Väter nach der Geburt ihres Kindes einen Monat daheim bleiben. In Wien zählte die Einführung des "Papamonats" zu den ersten Maßnahmen der rot-grünen Stadtregierung und trat mit September 2011 in Kraft.
Die Wirtschaft sieht den Papamonat bisher durchaus kritisch, da es für Unternehmen generell problematisch ist, wenn ihre Mitarbeiter für längere Zeit ausfallen. Organisatorische und finanzielle Mehrbelastungen wären die unmittelbare Folge dieser Zwangsregelung für alle betroffenen Wirtschaftsbetriebe. Derzeit gibt es in Österreich nach der Geburt eines Kindes für die Väter je nach Kollektivvertrag einen bis drei Tage Sonderurlaub. Danach muss entweder der reguläre Urlaub angetreten oder mit dem Arbeitgeber unbezahlter Urlaub vereinbart werden.