Die Hackergruppe "LulzSec", Teil des losen Zusammenschlusses von Internetaktivisten, das den Namen "Anonymous" führt, war für viele prestigereiche Angriffe und Datendiebstähle verantwortlich. Unter anderem zählten Einrichtungen der US-Regierung zu ihren Zielen. Nun konnte das FBI die Gruppe überführen und festnehmen: Der Kopf der Bande, im Internet als "Sabu" bekannt, hatte seit Monaten als Spitzel gearbeitet und seine Kollegen ausgeliefert. Die Behörden betrachten die Aktion als wichtigen Schlag gegen den Online-Terrorismus, die Gruppierung selbst gibt sich unbeeindruckt.
Foto: David Shankbone / wikimedia / (CC BY 3.0)
"Sabu", im wahren Leben Hector Xavier Monsegur, ein 28jähriger arbeitsloser New Yorker, wurde bereits im Juni letzten Jahres ausgeforscht – und zog die Kooperation mit den Behörden einer Verhaftung vor. Daraufhin setzte er seine Hackangriffe, ebenso wie seine koordinativen Tätigkeiten, aus den Büroräumen des FBI fort. Durch seine Mithilfe wurden nun zwei Briten, zwei Iren und ein weiterer Amerikaner festgenommen, die als Kopf von LulzSec bezeichnet werden.
Die meisten der festgenommenen Hacker werden zu den Attacken auf die Webseiten von Sony, der CIA sowie des Senats verhört. Der Amerikaner mit dem Online-Namen "Anarchaos" steht jedoch in verdacht, ein Mitglied von Anonymous zu sein, und wird einen eigenen Fall erhalten.
Die Verwicklung des FBI in zahlreiche Angriffe der letzten Monate wird von der Internet-Community höchst kritisch betrachtet. Unter anderem war die Bedrohung durch die Cyberterroristen eine Motivation für die amerikanische Regierung, die verschiedensten Mechanismen zur Kontrolle des Internet vorzustellen. Das Portal "Mother Jones" behauptet, das FBI wäre dafür bekannt, Terrorzellen aus dem Nichts zu erschaffen, durch diese Bedrohung den "Krieg gegen Terror" zu rechtfertigen und den Fortschritt "terrorbekämpfender" Einschränkungen der persönlichen Rechte zu erwirken.