Ein riesiges Milliardenpaket wurde geschnürt, um Griechenland vor der sofortigen Pleite zu bewahren. Doch wer oder was wird mit dem Geld tatsächlich finanziert? Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung aufzeigt, kommt tatsächlich nur ein geringer Teil in Griechenland an. 172,7 Milliarden Euro wurden für das griechische Finanzdesaster bereitgestellt. 8,3 Milliarden mehr als bisher kolportiert. 144,7 Milliarden davon stellen die Euro-Staaten zur Verfügung.
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Der Großteil dieser enormen Summe kommt dabei dem Bankensystem und den Spekulanten zu Gute. Konkret sind 48 Milliarden Euro vorgesehen, um die griechischen Banken zu refinanzieren, und 30 Milliarden fließen nach dem Anleihentausch an private Gläubiger. 35 Milliarden Euro dienen dazu, die Kreditrisiken europäischer Notenbanken abzusichern. Mit den verbleibenden 59,7 Milliarden bleibt den Griechen gerade einmal rund ein Drittel der Gesamtsumme, um Investitionen zu tätigen oder die Staatsschulden zu bedienen.
Der Internationale Währungsfonds bezeichnet die Situation Griechenlands als weiterhin kritisch. Mit der bisherigen Summe sei der Finanzbedarf nur bis 2014 gedeckt, für die beiden Folgejahre würden zusätzlich 13 Milliarden benötigt. Die geschäftsführende Direktorin des IWF, Christine Lagarde dazu vielsagend: „Die Risiken des Programms sind extrem hoch, es gibt keinen Raum für Abweichungen“.