Wenn es um Asyl geht, ist Österreich für Flüchtlinge aller Art noch immer eine gute Adresse. Die Chancen auf Anerkennung sind groß und auch die Qualität der Versorgung muss keine Vergleiche scheuen. Doch Qualität hat ihren Preis. Diesen aus dem Staatsbudget und damit vom Steuerzahler zu kassieren, darauf haben sich in den letzten Jahren im In- und Ausland diverse Betreuungsfirmen spezialisiert. Bisher kam in Österreich der Ableger der deutschen European Homecare GesmbH zum Zug.
Millionengeschäft Asylantenbetreuung
Foto: Mefusbren69 / Wikimedia
Wie aus einer parlamentarischen Anfrage des freiheitlichen Nationalratsabgeordneten Harald Vilimsky hervorgeht, war European Homecare Österreich bisher für die Betreuungsstellen Traiskirchen, Thalham sowie Bad Kreuzen und Reichenau zuständig. In ihrer Beantwortung gab Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖBP) Auskunft, wie hoch im Jahr 2011 die Zahlungen für die Leistung des Unternehmens waren. Homecare Österreich erhielt demnach 8,51 Millionen Euro. Insgesamt verursachten alleine die Lager Traiskirchen und Thalham Kosten von rund 14,7 Millionen Euro.
Nach einer Neuausschreibung hat seit 1. Jänner 2012 die Schweizer Firma ORS Service AG die lohnende Aufgabe übernommen, die österreichischen Bundesaufnahmestellen zu betreuen. Und gerade diese Firma scheint ein Paradebeispiel dafür zu sein, wie aus dem Asylantenstrom eine sprudelnde Geldquelle gemacht werden kann. Laut der Schweizer Wochenzeitung WOZ begann die ORS, bevor sie den Asylgeschäftszweig entdeckte, als einfache Personalberatungsfirma uns setzte 1998 20 Millionen Schweizer Franken um. Mittlerweile betreut die ORS in der Schweiz alle sieben Bundeszentren und über fünfzig Unterkünfte in verschiedenen Kantonen, der jährliche Umsatz beträgt 55 Millionen Schweizer Franken. Asyl – für manche ein Bombengeschäft