Nachdem der ehemalige ÖVP-Bundesparteiobmann, Vizekanzler und Wissenschaftsminister Erhard Busek die Präsidentschaft des Europäischen Forums Alpbach zurückgelegt hat, bleibt diese Veranstaltungsorganisation weiterhin fest in politischer Hand. Das neue Präsidium ist nach der politischen Farbenlehre schwarz-rot-grün ausgerichtet. So finden sich schwarze und rote Ex-Minister, eine Grüne Ex-Abgeordnete und ein langjähriger ÖVP-Wirtschaftsberater im obersten Leitungsgremium von Alpbach. Das Europäische Forum veranstaltet in dem Tiroler Bergdorf alljährlich rund drei Wochen lang zu einem Treffpunkt für Politik, Wirtschaft und Wissenschaft.
ÖVP-Lobbyist Franz Fischler ist neuer Präsident
Foto: robstr 1967 / flickr (CC BY-NC-SA 2.0)
Als Präsident wurde der Ex-ÖVP-Landwirtschaftsminister, EU-Kommissar und nunmehrige Lobbyist Franz Fischler nominiert. Fischler war bis zum Herbst 2011 Präsident des ÖVP-nahen Ökosozialen Forum, das sich seit Jahren über hohe Subventionen aus dem ÖVP-geführten Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt freuen kann. Nachdem Fischlers Kandidatur für die Leitung der UNO-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) im Jahr 2011 deutlich gescheitert war, hatte man offensichtlich im Kreis des rot-schwarzen Netzwerkes eine Position gesucht und in Alpbach auch gefunden.
Linkssozialist Einem im Vorstand
Um der Farbenlehre Genüge zu tun, wurden Fischler der Linkssozialist und ehemalige SPÖ-Innen-, Verkehrs- und Wissenschaftsminister Caspar Einem zur Seite gestellt, um das rote Netzwerk zu befriedigen. Gleichzeitig wurde auch die ehemalige Grünen-Nationalratsabgeordnete und Politikwissenschaftlerin Sonja Puntscher-Riekmann in den Vorstand von Alpbach nominiert. Das politische Farbenspiel ergänzt dann noch der ÖVP-ler Claus Raidl, Präsident der rot-schwarz besetzten Nationalbank.