Stell dir vor, es ist Wahl und kaum einer geht hin. So oder so ähnlich lässt sich die Wahlbeteiligung an den Innsbrucker Gemeinderatswahlen charakterisieren. Die Innsbrucker Bürger hatten die Wahl – und die Hälfte der Wahlberechtigten entschied sich fürs Nichtwählen. Nur 50,7 Prozent der Innsbrucker konnten sich sich dazu entschließen, einer der wahlwerbenden Parteien ihre Stimme zu geben. Damit wurde die Beteiligung der letzten Wahl im Jahr 2006 mit ohnehin niedrigen 57,8 deutlich unterschritten.
Bürgermeisterpartei und SPÖ verlieren, ÖVP und FPÖ legen zu
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Beinahe nebensächlich erscheint dabei das Wahlergebnis selbst. Klarer Wahlverlierer ist die bisherige Bürgermeisterpartei „Liste für Innsbruck" mit Spitzenkandidatin Christine Oppitz- Plörer, die mit 21 % der Stimmen (minus 5,9 Prozentpunkte) hinter die ÖVP zurück fiel, die es auf 21,6% brachte. Oppitz-Plörer betreibt in Innsbruck gegenüber der FPÖ eine konsequente Ausgrenzungspolitik. "Für Innsbruck" sei Garant dafür, dass die FPÖ nicht in die Stadtregierung kommen werde, betonte die bisherige Bürgermeisterin gegenüber dem Ö1-Morgenjournal. Die FPÖ hatte mit dem Wahlslogan „Heimatliebe statt Marokkaner-Diebe" für Gesprächsstoff gesorgt. 7,7 % der Wähler (plus 2,7 Prozentpunkte) gaben den Freiheitlichen ihre Stimme. Neben der „Liste für Innsbruck“ war die SPÖ mit einem Minus von 5,1 Prozentpunkten klarer Verlierer des Wahltags. Mit 3,8 Prozent der Stimmen ist erstmals die Piratenpartei mit einem Mandat im Innsbrucker Gemeinderat vertreten.