Ein verwüstetes Vereinslokal der Sozialistischen Jugend in Innsbruck – Hakenkreuze an der Wand, angeschmorte Möbelstücke. Der Fall war für die Sozialisten klar: Ein feiger Anschlag der Rechtsextremen auf den politischen Feind. Und auch der geistige Urheber war schnell ausgemacht – die FPÖ. "Rechtsextremer Brandanschlag auf linke Jugendorganisationen in Tirol fordert 2 Verletzte mit Rauchgasvergiftungen und Verbrennungen – FPÖ-Hetze ebnet Weg für rechte Gewalt" titelte eine Presseaussendung der Jungsozialisten. Nur zu dumm, dass die Polizei ganze Arbeit leistete und den bereits geständigen Täter ausforschte – einen Jungsozialisten.
Ring Freiheitlicher Jugend geht in die Offensive
Unschuldiger in Gefahr gebracht."
Nachdem das plumpe Täuschungsmanöver aufgeflogen ist, geht die Freiheitliche Jugend, vertreten durch ihren Bundesobmann Udo Landbauer und den Wiener FPÖ-Jugendsprecher Dominik Nepp, in die Gegenoffensive. Sie übermittelten der Staatsanwaltschaft Innsbruck eine Sachverhaltsdarstellung bezüglich der Straftatbestände Wiederbetätigung, Verleumdung, Sachbeschädigung, Brandstiftung und Versicherungsbetrug. "Wir werden solche politischen 'Stilmittel' nicht akzeptieren, bei denen man offenbar selbst kriminelle Taten setzt, um diese dann anderen Personen oder politischen Organisationen in die Schuhe zu schieben," begründet Landbauer das nunmehrige Vorgehen. Nepp stellt die Frage in den Raum, inwieweit der Vorsitzende der Sozialistischen Jugend, Wolfgang Moitzi, über die wahren Hintergründe Bescheid gewusst habe. Jedenfalls sei eine Distanzierung Moitzis längst überfällig.