Boris Johnson bleibt Bürgermeister in London. Dies ist jedoch das einzige Ergebnis der gestrigen Kommunalwahlen in Großbritannien, über das sich die konservative Partei von Premier David Cameron freuen kann. Die oppositionelle sozialistische Labour-Partei konnte Stimmen gewinnen, ebenso die EU-kritische United Kingdom Independence Party (UKIP) unter ihrem charismatischen Vorsitzenden Nigel Farage.
Foto: johnhemming / flickr (CC BY-SA 2.0)
Boris Johnson setzte sich in London knapp gegen seinen sozialistischen Herausforderer Ken Livingstone durch. Auf den Amtsinhaber entfielen 51,5 Prozent der Stimmen. Livingstone hatte seinen Wahlkampf voll auf Zuwanderer abgestimmt und unter anderem versprochen, London zu einem „Leuchtturm des Islam“ zu machen. Das Ergebnis von 48,5 Prozent für den Linkssozialisten zeigt, wie weit man in Einwanderungsmetropolen wie London mit derartigen Parolen bereits kommen kann.
Livingstones Ergebnis ist jedoch auch einem allgemeinen Trend geschuldet, von dem die oppositionellen Sozialisten bei den Wahlen profitieren konnten und der aus der Unzufriedenheit mit Premier Cameron resultiert. Labour gewann 75 der 181 zur Wahl stehenden Stadträte, Camerons Tories sicherten sich nur 42.
UKIP kommt auf duchschnittlich 13 Prozent
Zufrieden kann auch die EU-kritische UKIP mit der Wahl sein. Auf Grund des extrem kleinparteien-feindlichen Mehrheitswahlrechts kommt die Partei zwar auch künftig nur auf sieben Sitze – einen mehr als bei der letzten Wahl –, den Stimmanteil schraubte die UKIP um den EU-Abgeordneten Nigel Farage jedoch kräftig in die Höhe. In den Städten, in denen UKIP kandidierte, kam sie durchschnittlich auf 13 Prozent gegenüber 8 Prozent bei den letzten kommunalen Wahlen
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