Schon bald sollen ankommende Fluggäste auf kanadischen Flughäfen belauscht werden. Dieses Vorhaben bestätigte die kanadische Zollbehörde CBSA laut Medienberichten. Bereits an mehreren, namentlich nicht genannten Airports und Grenzübergängen wurden Richtmikrofone installiert. Es reicht offenbar nicht, die Passagiere auf Schritt und Tritt mit Kameras zu beobachten, jetzt will man sie sogar mit Mikrofonen abhören. Der Zoll behauptet, dass die Mikrofone noch nicht in Betrieb seien. Sobald dies der Fall ist, diene es natürlich nur der Bekämpfung des organisierten Verbrechens sowie der Ausforschung bestechlicher Flughafenmitarbeiter.
Datenschutz bleibt auf der Strecke
Der kanadische Zoll muss zwar noch auf ein Gutachten der Datenschutzbehörde des Landes warten, in dem die Auswirkungen auf die Privatsphäre der Passagiere untersucht werden. Aber dies dürfte nur eine Frage der Zeit sein, da die Anlagen zur Abhörung schon längst aufgebaut und installiert worden sind.
Laut CBSA sind die Mikrofone nur ein Teil einer Reihe geplanter Maßnahme, um einen besseren Grenzschutz zu gewährleisten. Der Zeitung Ottawa Citizen zufolge sollen die Reisende künftig durch Hinweisschilder informiert beziehungsweise gewarnt werden. CBSA will gegebenenfalls auch eine Hotline einrichten, um Transparenz zu garantieren.
Gewerkschaft tobt
Die Gewerkschaft der Flughafenmitarbeiter in Ottawa kritisierte die Maßnahmen im Vorfeld heftig. Es bestehe die Gefahr, dass die Mitarbeiter ebenfalls überwacht würden. Zudem seien sie nicht im Voraus informiert worden, sondern erfuhren erst über Recherchen von Journalisten von der neuen Überwachungsmethode.