Die Zustimmung der Parlamente zu ESM und Fiskalpakts haben in Deutschland und Österreich für viel Aufregung gesorgt. Viele sehen darin die Entdemokratisierung der einzelnen Länder und den ersten Schritt für die Schaffung eines europäischen Bundesstaats nach amerikanischem Vorbild. Dies wäre jedoch sehr zum Unmut der deutschen Bevölkerung. Die Junge Freiheit berichtet über eine Forsa-Umfrage, der zufolge sich 74 % aller Befragten gegen die "Vereinigten Staaten von Europa" aussprechen. Auch der umstrittenen Einführung von Eurobonds stehen die Deutschen mehr als skeptisch gegenüber. 73 % glauben nicht, dass sich die Euro-Krise damit bewältigen lässt.
54 % der Deutschen halten den Beitritt zur EU und die Einführung des Euros für eine gute und richtige Entscheidung. Dies ist zwar die Mehrheit, allerdings ist es eine ziemlich knappe. Ein klares Bekenntnis zum Euro sieht anders aus. Laut einer Umfrage des Instituts YouGov ist Deutschland auf Platz 3 der euroskeptischen Länder hinter Großbritannien und Finnland. Jeder fünfte Deutsche glaubt demnach auch, dass der Euro die kommenden 10 Jahre nicht überleben wird.
Regierung tut Kritik als unverantwortlich an
Diese Skepsis der Bevölkerung sollte der deutschen Regierung zu denken geben, nachdem bereits 170 renommierte Wirtschaftswissenschaftler zum Protest aufgerufen haben. Auch zahlreiche Klagen gegen den ESM, welche diesen als verfassungswidrig verurteilen, konnten die Politik nicht zu einem Umdenken bewegen. Vielmehr ist die Regierung verärgert über die steigende Kritik. Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble zeigt sich empört und bezeichnet sie als unverantwortlich.