Gut im Geschäft war die ÖVP-nahe Lobbying-Agentur Headquarter mit dem Bundesministerium für Inneres. Dies offenbarte eine parlamentarische Anfrage an das BMI zu Studien und Auftragsvergaben. Headquarter, in den letzten Jahren unter anderem von Ex-Strasser-Kabinettschef Christoph Ulmer und dem derzeitigen Tiroler ÖVP-Landesgeschäftsführer Martin Malaun geführt, wickelte in den letzten beiden Jahren sechs Aufträge mit dem Innenressort ab. Politisch verantwortlich dafür waren und sind Maria Fekter und Johanna Mikl-Leitner.
211.000 Euro für ÖVP-nahe Agentur
Die Gesamtsumme von 211.000 Euro an die ÖVP-nahe Agentur kann sich sehen lassen. Sozusagen ein „Rundumservice“ wurde dafür von Christoph Ulmer und Co. für das Innenministerium geboten. Die größten Positionen waren die graphische Gestaltung der Kampagne „Top 100 Migranten“ (80.971,33 Euro), die strategische Begleitung im Bereich Kommunikation für Polizei 2013“ (72.000 Euro) sowie das „Vereinsjahr 2011“ (40.207,20 Euro). Kleinere Beträge flossen für die Sujeterstellung der Polizeikampagne Juni 2011 (9.294 Euro), für die Veranstaltungsreihen „BMI Exclusive“ (2.991,60 Euro) und „Für Sicherheit. Für Österreich“ (3.854,40 Euro) sowie für eine Kampagne zum Fremdenrechtsänderungsgesetz (1.734 Euro).
Headquarter ist Teil eines schwarzen Netzwerks rund um Ernst Strasser
Die Agentur Headquarter ist keineswegs eine Agentur unter vielen. Sie ist vielmehr einer der Eckpfeiler eines seit dem Jahr 2000 fein gesponnenen schwarzen Netzwerkes rund um den damaligen ÖVP-Innenminister Ernst Strasser. Neben Strasser und Ulmer gehören zu diesem Netzwerk auch noch die ehemaligen Strasser-Sekretäre Gattringer, Feiner, Rauch und Kloibmüller. Als Strassers „Buberlpartie“ waren und sind sie im Innenministerium gefürchtet.