Missbrauch von Kindern in Österreich steht auf der Tagesordnung. Dies belegt eine parlamentarische Anfrage an ÖVP-Justizministerin Beatrix Karl. Dabei kommen erschreckende Ergebnisse an die Öffentlichkeit. An der Spitze der Delikte stehen Quälen, Körperverletzung, Gewaltausübung, gefährliche Drohung und Vergewaltigung. 2011 wurden insgesamt 256 Delikte verübt.
Nicht weniger als 156-mal kam es letztes Jahr zu staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen, weil Kinder gequält oder vernachlässigt worden sind. Spitzenreiter bei diesen Delikten ist der Sprengel der Staatsanwaltschaft Innsbruck mit 45 Fällen, gefolgt von 35 Fällen bei der Staatsanwaltschaft Linz und 22 Fällen aus der Staatsanwaltschaft Graz. In 34 Fällen wurde wegen sexuellem Missbrauch von Minderjährigen ermittelt, in 27 Fällen ging es um fortgesetzte Gewaltanwendung, in 21 Fällen um gefährliche Drohung, in 13 Fällen um Missbrauch eines Autoritätsverhältnisses und in zehn Fällen um Vergewaltigung von Kindern oder Jugendlichen.
109 Körperverletzungen an Kindern
Auch Körperverletzungen führten 109-mal zu Ermittlungen. Innsbruck und Graz waren mit 20 bzw. 19 Fällen die traurigen Spitzenreiter. Dazu kamen zwei Fälle wegen fahrlässiger Tötung und ein Fall wegen Mitwirkung an einem Selbstmord eines Jugendlichen.