Der Amtsschimmel in Wien wiehert wieder – und wie! Ausgerechnet beim Prestigeprojekt der Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne) passierte ein selten blöder Lapsus: So sollte Wien Energie das zweite Solarkraftwerk mit Bürgerbeteiligung in Wien-Leopoldau errichten, doch jetzt kam heraus, dass es für das Projekt, das sich dem Vernehmen nach auf dem eigenen Wien-Energie-Grundstück befindet, keine Baugenehmigung gibt. Grund: Der Standort ist auf einem Gasnetzgelände geplant.
Schilda lässt grüßen. Dass Wien Energie offenbar nicht einmal weiß, wo ihr eigenes Gasnetzgelände verläuft, und just an diesem Standort ein Solarkraftwerk bauen möchte, lässt tief blicken. Jedenfalls kommt es jetzt zur Verzögerung. Das Solarkraftwerk soll nun auf einem Nachbargrundstück errichtet werden. Die Anteile an den insgesamt vier Kraftwerken, an denen sich Bürger ab 500 Euro beteiligen können, sind bereits verkauft. Als Mitbesitzer der Bürgersolarkraftwerke kann man zwar den grünen Strom nicht direkt nutzen – aber es fällt eine jährliche Rendite von 3,1 Prozent ab. Dem Vernehmen nach ändert sich für die Besitzer der Solarpaneele durch die Verzögerung beim Bau nichts. Zinsen gibt es ab der Einzahlung und nicht erst ab der Eröffnung.