Anfang März 2010 kam es im Europaparlament zu einer heftigen Kritik des Fraktionsvorsitzenden der konservativen United Kingdom Independence Party (UKIP), Nigel Farage, am EU-Ratspräsidenten Herman van Rompuy. Farage, der für seine distanzierte Haltung gegenüber den EU-Institutionen und ihren Repräsentanten bekannt ist, wurde wieder einmal durch das Verhalten von Van Rompuy und Co in Rage gebracht und sparte nicht mit Kritik an der EU-Spitze.
„The charisma of a damp rag”
Wörtlich ordnete Farage Van Rompuy das „Charisma eines feuchten Lappens“ zu. Darüber hinaus attestierte er ihm das „Auftreten eines kleinen Bankangestellten“. Gleichzeitig bezeichnete er Van Rompuys belgische Heimat als „Nicht-Land“ und titulierte ihn als „stillen Mörder“ der europäischen Demokratie. Nach diesem Ausritt protestierte der damalige belgische Premierminister Yves Leterme bei Europaparlaments-Präsident Jerzy Buzek.
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Europäischer Gerichtshof entschied aus formalen Gründen
Buzek lud Farage vor, dieser sah aber keinen Grund, sich zu entschuldigen, daraufhin wurde eine Strafe von nicht einmal 3.000 Euro über den wortgewaltigen Briten verhängt. Farages Ausspruch, EU-Außenministerin Catherine Ashton sie eine „politische Pygmäe“ hatte ihm seinerzeit lediglich einen Ordnungsruf eingebracht. Farage berief gegen die Entscheidung des EU-Parlamentspräsidenten, wegen Fristversäumnis beim Einbringen der Berufung wurde diese jedoch zurückgewiesen. Für die politischen Beobachter schade, denn viele hätten nur zu gerne gesehen, wie Farage – womöglich erfolgreich – den Wahrheitsbeweis angetreten hätte.