Das Pickerl-Chaos in Wien ist perfekt und ruft immer rüdere Wortmeldungen hervor. Nachdem der Währinger Bezirksrat Peter Zauner (ÖVP) der Wiener Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) per Posting wünschte, dass diese sich „totlachen“ solle, um sich dann bei der Grün-Politikern zu entschuldigen, spricht nun der NÖ-Verkehrslandesrat Karl Wilfing (ÖVP) offen von einer „Kriegserklärung“ an Niederösterreich, sollte das Parkpickerl weiter ausgedehnt werden. Und in Ottakring wütet ein heftiger Kampf um die begehrten Parkplätze. Bei zwölf Pendler-PKW ließen Unbekannte die Luft aus den Reifen.
Nach einer Woche Parkpickerl in den Außenbezirken ist die Hölle los. In vier der fünf neuen Pickerl-Bezirken gelten die Kurzparkzonen nur zum Teil, weshalb es in den Zonengrenzen von Ottakring, Hernals, Penzing und Meidling zu massiven Problemen mit den „Pickerlflüchtigen“ kommt. In der Tageszeitung Heute kündigt Ottakrings Bezirkschef Franz Prokop an, „in längstens vier Monaten eine Ausweitung vorzunehmen“. Seine Amtskollegen in den Nachbarbezirken zeigen sich zumindest gesprächsbereit und bei der Verkehrsstadträtin kommt Freude auf, dass die Bezirke ihren ursprünglichen Plan umsetzen wollen.
Wien vor einem Jahr Probleme vorausgesagt
Nur in Niederösterreich ist Schluss mit Lustig. „Wir haben den Wienern schon vor einem Jahr gesagt, dass einseitige Maßnahmen nur Probleme hervorrufen. Nun haben wir diese Probleme“, sagt Verkehrslandesrat Karl Wilfing in der Tageszeitung Die Presse. Würde die Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung auf ganz Wien ohne Rücksprache mit Niederösterreich und ohne Begleitmaßnahmen durchgeführt, wäre das eine Kriegserklärung, so Wilfing. Die Freiheitlichen in Niederösterreich fordern eine kostenlose Benützung der Park&Ride-Anlagen sowie Gratisparken für Pendler in den Pickerlzonen. "Niederösterreichs Pendler werden nur mehr geschröpft, neben den enormen Spritpreisen werden sie jetzt auch noch durch das Parkpickerl zur Kasse gebeten", ärgert sich der freiheitliche Klubobmann Gottfried Waldhäusl.