Selber Schuld! Wer sich in die ORF-Satire-Show „Wir sind Kaiser“ begibt, muss mit allem rechnen. Diesmal ließ Robert Palfrader, der den Kaiser Robert Heinrich I. mimt, den ÖVP-Nationalratsabgeordneten Werner Amon in Handschellen abführen. Im Fernsehen war diese Szene dann aber nicht zu sehen. Über das Warum wird unterschiedlich argumentiert, offiziell heißt es, dass es sich um einen schlechten Witz gehandelt habe und der unrühmliche Abgang Amons deshalb gestrichen worden sei.
Robert Palfraders Humor haben die meisten Fernsehzuschauer schon bei der Fernsehserie „Braunschlag“ nicht lustig gefunden. Seine Scherze als Kaiser spiegeln verräterisch die eigene politische Gesinnung wider. Wer trotzdem in die Sendung geht und sich als Audienz-Gast lächerlich machen möchte, kann sich nachher darüber nicht beschweren. Amon selbst wollte seinen Auftritt beim Kaiser auch tatsächlich nicht kommentieren. Durchgesickert ist, das der Polit-Funktionär der Volkspartei, der gemeinsam mit der Grünen Gabriela Moser geladen war, in Handschellen abgeführt wurde. "Seine Majestät" beschuldigte Amon der Amtsanmaßung. Er entdeckte ein Foto, das Amon in der Uniform des Kaisers zeigt.
Was Palfrader und seine Gag-Schreiber für witzig halten, ist nicht immer vom Lacherfolg gekrönt. So hatte die Szene, als die deutsche Moderatorin Sonya Kraus auf Aufforderung von Palfrader eine Armlehne einer Biedermeier-Couch absägte, gar nichts Scherzhaftes. Im Gegenteil: Den Zuschauern blutete ob der Zerstörungswut das Herz, als die schöne Blondine das Möbelstück zerlegte.