Zwiespältige Signale sendet der luxemburgische Ministerpräsident Jean-Claude Juncker, zugleich Chef der Euro-Gruppe, aus, wenn es darum geht, über die Zukunft der Europäischen Union (EU) nachzudenken. So geschehen bei einer Unternehmertagung in Ostwestfalen-Lippe (OWL). Juncker sprach sich zwar gegen die Verwirklichung Vereinigter Staaten von Europa aus, gleichzeitig trat er für den Verbleib Griechenlands in der Euro-Zone „ohne Wenn und Aber“ ein.
Beim OWL-Unternehmertag in Bielefeld sprach sich Juncker in einem Interview mit Nordrhein-Westfalen News ausdrücklich gegen die von vielen EU-Befürwortern propagierte Idee der Vereinigten Staaten von Europa aus. Juncker erinnerte daran, dass er früher für eine Vertiefung der EU „ fast um jeden Preis“ war. Es entspreche jedoch seiner aktuellen Befindlichkeit, dass die Menschen dieses Modell ablehnten und „Luxemburger, Deutsche und Westfalen“ bleiben wollten.
Griechenland im Euro bleibt für Juncker Fahnenfrage
Eurogruppenchef Juncker sieht den Euro „auf Dauer“ angelegt: „Der Euro ist zu einem Bestandteil der europäischen Identität geworden.“ Gleichzeitig erteilt er einem Ausscheiden aus der Eurozone eine Absage. Juncker sieht vielmehr eine „Stärkung der Solidarität“ unter allen Euro-Ländern durch die Hilfe an das notleidende Griechenland.