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16. Dezember 2012 / 09:41 Uhr

Regierungs-Jubelmagazin “Republik”: Was zahlen die Ministerien?

Das Magazin Republik beschreibt sich selbst als „das unabhängige Magazin für Führungskräfte im öffentlichen Bereich.“ Die Selbstanpreisung hört sich dabei folgendermaßen an: "Republik transportiert verständlich und nutzenorientiert Lösungen, Know-How, Projekterfolge und Karriereinfos aus den Bereichen Infrastruktur & Wirtschaft, Gesundheit, Bildung & Forschung, Sicherheit, Gesellschaft, Soziales & Kultur.“

Was dieses Regierungs-Jubelmagazin den österreichischen Steuerzahler kostet, will nun die FPÖ-Abgeordnete Susanne Winter wissen. In einer parlamentarischen Anfrage an alle Bundesministerien interessiert sie sich dafür, wie das Zusammenarbeitsverhältnis zwischen den einzelnen Ressorts und dem vom Wirtschaftsverlag herausgegebenen Magazin ist und welche Subventionen und Inseratenaufträge der öffentlichen Hand an die Publikation gegeben werden. Denn gemacht wird das Magazin Republik von Chefredakteur Stefan Grampelhuber, einem Mitarbeiter eines ÖVP-nahen „Politikberatungsunternehmens“, also einer Lobbyingfirma. Diese Firma führt Feri Thierry, ein langjähriger Lobbyismusunternehmer im Umfeld der ÖVP.

Magazin Republik ist Jubelzeitschrift für Regierungsmitglieder

Das Magazin Republik ist in Aufmachung und Ausrichtung eine reine Jubelzeitschrift für Regierungsmitglieder. Die jüngste Ausgabe vom Dezember 2012 präsentiert auf der Titelseite mit Doris Bures die amtierende rote Verkehrsministerin. Die bisher herausgebrachten Magazine zierten unter anderem die Portraits von Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP), Parlamentspräsidentin Barabara Prammer (SPÖ), Staatsekretär Wolfgang Waldner (ÖVP), Justizministerin Beatrix Karl (ÖVP) und Gemeindebundpräsident Helmut Mödlhammer (ÖVP). In der Dezember-Nummer darf sich Bures über ihre Vorstellungen einer österreichischen Verkehrspolitik auslassen.  Die Fragen sind wohlwollend gestellt, von kritischem Journalismus keine Spur. Als Inserenten sind unter anderem die Stadt Wien, Hypo Niederösterreich, die österreichische Pharmaindustrie und die Feri Thierry Politikberatung selbst vertreten.

Lobbyist Thierry ist gut gebuchter Auftragnehmer der öffentlichen Hand

Die hinter dem Magazin Republik stehende Lobbyingfirma Feri Thierry Politikberatung ist durch die öffentliche Hand und politiknahe Wirtschaftsbereiche gut gebucht. Thierry nennt auf seiner Homepage als „Referenzen“ die Initiative „Österreich: Gesundheitsweltmeister 2010“ des Gesundheitsministeriums, den „Österreichischen Staatspreis für Erwachsenenbildung“ und die die Initiative „Faire Schule“ (beide aus dem Unterrichtsministerium),  die Initiative „studi.gv.at“ des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung, die Elektronische Gesundheitsakte und die Österreichischen Bundesforste. Im Parlament ist man schon gespannt, was sich die einzelnen Ressorts die Berichterstattung in Republik kosten lassen.

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