Am Freitag erschien das neue Zur Zeit-Magazin, das als Schwerpunktthema den Sonderweg Englands in Bezug auf die Europäische Union untersucht. Weitere Themen sind unter anderem der Werdegang Claudia Schmieds, Zensur in Deutschland und die Radikalisierung britischer Straßengangs.
Die Entwicklungen in der EU werden hier von einer Seite beleuchtet, die wir am Festland oft außer Acht lassen: Großbritannien ist in das Wirtschaftsprojekt verstrickt, ohne jedoch an der gemeinsamen Währung teilzuhaben. Der Grund dafür ist bereits in der Idee eines europäischen Zusammenschlusses zu finden, den England selbst vorgeschlagen hatte, jedoch von Anfang an betonte, selbst mit dem Commonwealth zufrieden zu sein und daher am neuen Bund keinen Anteil haben zu wollen.
Auch die "besondere Beziehung" zur USA trug dazu bei, Großbritanniens Stellung in Europa seit dessen Ursprüngen zu beeinflussen. Um ein Haar hätte das Königreich der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) gar nicht beitreten können, da Frankreich der USA keine Macht auf dem Kontinent zugestehen wollte.
Großbritannien forderte seit jeher vehement eine Erfüllung der eigenen Interessen vor der EU, die zum Teil auch erfüllt wurden (wie zum Beispiel im "Briten-Rabatt" auf die EU-Beiträge). Doch mittlerweile scheinen die Chancen zur völligen Reform der EU, die dem Königreich keinen großen Nutzen bringt, vorbei – und auch das eigene Volk steht nicht mehr hinter der Union. Was das für die britische Regierung und die anderen Mitgliedsstaaten bedeutet, erfahren sie in der neuen Ausgabe der Zur Zeit!