Die Berliner Salafistenszene radikalisiert sich zusehends. War man vor einem Jahr noch von 100 gewaltbereiten Islamisten in der deutschen Bundeshauptstadt ausgegangen, so hat sich diese Anzahl laut Berliner Verfassungsschutz bereits verdoppelt. Bernd Palenda, kommissarischer Leiter des Verfassungsschutzes, geht von einer Gesamtstärke von 300 bis 400 Salafisten aus, die derzeit in Berlin aufhältig sind.
As-Sahaba- und Al-Nur-Moschee als Zentren
Bereits 2012 standen zwei Berliner Moscheen im Zentrum der Beobachtungen des Verfassungsschutzes. Es handelt sich um die As-Sahaba-Moschee in Wedding und die Al-Nur-Moschee in Neukölln. Die islamistische Homepage diewahrheitimherzen.net empfiehlt ausdrücklich die beiden Moscheen und den dort tätigen Bruder Ahmad Abul Baraa als “Lehrmeister”. Dieser richtete 2011 folgende Worte an seine salafistischen Mitstreiter:
Seht ihr nicht hier in Deutschland die Deutschen, wie sie leben, meine Brüder und Schwestern. Subhanallah! Manchmal, da denkt man, da hat jemand eine Stalltür aufgelassen, wenn man die Leute hier sieht. Wie sie grölen. Wie sie reden. Wie sie bestimmte Sachen machen. Die sind nur triebgeladen! Aber so hat uns Allah nicht gesagt, dass wir so leben sollen. So hat er den Tieren bestimmt, dass sie so leben sollen. Aber nicht den Menschen, liebe Brüder und Schwestern.
Benefizveranstaltung für Syrien am Wochenende geplant
Für das kommende Wochenende plant die Salafisten-Szene in Berlin eine Benefizveranstaltung, an der prominente Prediger aus der Bonner Gegend auftreten sollen. Die ehemalige Hauptstadt der BRD gilt als Brennpunkt des radikalen Islamismus. Neben dem Konvertiten Pierre Vogel soll auch der Leiter der Koran-Verteilaktion, Ibrahim Abou-Nagie, anreisen, wie die Junge Freiheit berichtet. Es wird befürchtet, dass bei der Veranstaltung Geld für Dschihadisten gesammelt wird, die im syrischen Bürgerkrieg kräftig mitmischen.
Salafisten als einzig wahre Gemeinschaft der Gläubigen
Die Salafisten sehen sich als “einzig wahre Gemeinschaft der Gläubigen”. Der Begriff kommt aus dem Arabischen und bedeutet “die frommen Altvorderen”. Sie verkünden einen Islam, der sich eng am Wortlaut des Korans und den Überlieferungen aus dem Leben des Propheten orientiert. Auch alle nicht-salafistischen Muslime werden zu den Ungläubigen gezählt. In der Glaubenspraxis spielen vor allem auch die Kleidungsvorschriften eine Rolle. So tragen viele Salafisten weite Gewänder, lange Bärte und Kopfbedeckungen.