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10. Jänner 2013 / 09:22 Uhr

Bleiben bei der Ski-WM in Schladming die VIP-Tribünen leer?

Sport-Großveranstaltungen wie Fußball-Länderspiele oder dieses Jahr die Ski-Weltmeisterschaft in Schladming bieten Politikern gute Gelegenheit, sich im Beisein von prominenten Sportlern ins Scheinwerferlichtt zu stellen. Die Besucher und die Fernsehzuschauer können die Politiker meist auf den VIP-Tribünen ausmachen – dort sitzen sie in der Regel auf Einladung des Veranstalters gratis und lassen sich das üppige Buffet schmecken. Ein neues Gesetz könnte dafür sorgen, dass die VIP-Tribünen in Zukunft weniger dicht besiedelt sind.

Denn laut dem Korruptionsstrafrechtsänderungsgesetz 2012, das im Parlament beschlossen wurde, müssen Amtsträger in Zukunft genau darauf achten, welche Einladungen sie annehmen dürfen oder nicht. Bundeskanzler, Minister oder der Bundespräsident sind sogenannte Amtsträger und unterliegen daher diesem Gesetz. Ob sie sich daran halten, ist eine andere Frage, obwohl ihnen bei Vergehen sogar eine Gefängnisstrafe droht. Einladungen, die nicht mehr als 100 Euro ausmachen, sind in der Regel unproblematisch, doch wenn der Wert darüber liegt, wird es heikel. Eine VIP-Karte des ÖFB bei einem Länderspiel im Stadion, die etwa 300 Euro kostet, würde also den Grenzwert deutlich überschreiten. Interessant, dass bei den Qualifikationsspielen des Nationalteams für die Fußball-Weltmeisterschaft die VIP-Tribünen trotzdem mit Politikern besetzt waren. Kaum zu glauben, dass alle ihre Tickets aus der eigenen Tasche bezahlt haben.

VIP-Karten in Schladming kosten deutlich über 100 Euro

Wer also eine VIP-Einladung zu einem Ländermatch annimmt und dafür nichts bezahlt, müsste mit Konsequenzen rechnen. Denn die Vorteilsnahme durch die Gratiseinladung könnte bewirken, dass der Politiker bei einem Förderansuchen durch den Österreichischen Fußballbund im Parlament mit Ja stimmt. Das Gleiche gilt natürlich auch für die großen Skirennen in Kitzbühel oder die Heim-Weltmeisterschaft in Schladming, wo ein Amtsträger durch Vorteilsnahme einem Anliegen des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV) wohlwollend gegenüberstehen könnte. In Schladming kostet die “Golden VIP Card” pro Tag 500 Euro. Man kann gespannt sein, ob sich Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ), Landeshauptmann Franz Voves (SPÖ)  und Vizekanzler Michael Spindelegger (ÖVP) die Eintrittskarten in den VIP-Bereich selbst zahlen werden.

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