Anlässlich der Volksbefragung am 20. Jänner 2012 über die Beibehaltung von Wehrpflicht und Zivildienst gibt der Freiheitliche Akademikerverband (FAV) ein klares Bekenntnis zur allgemeinen Wehrpflicht und zum derzeitigen Mischsystem aus Grundwehrdienst, Zeit- und Berufssoldaten sowie einem Miliz- und Reserveanteil ab. Für den FAV stellt das derzeitige System die kosteneffizienteste Organisationsform der österreichischen Landesverteidigung und des Katastrophenschutzes dar.
Allgemeine Wehrpflicht ist Voraussetzung für Einsatzfähigkeit
Für den FAV bietet die allgemeine Wehrpflicht die Voraussetzung, um alle Herausforderungen flächendeckend in ganz Österreich erfolgreich bewältigen zu können. Bei Katastrophen und anderen Bedrohungsszenarien stünden die dafür benötigten Einsatzkräfte in entsprechend hoher Zahl und für längere Zeiträume zur Verfügung. Darüber stellt der Wehrdienst einen zentralen Beitrag zum Dienst am Vaterland und der Gesellschaft dar und dient der Bewusstseinsbildung der Staatsbürger.
Das aktuelle Mischsystem sei ein Profiheer. So werde etwa im Katastrophenschutz durch die Vielfalt der Begabungen und Berufsvorbildungen wie in anderen Einsätzen auch perfekte Arbeit geleistet. Demgegenüber senke eine reine Berufsarmee diese Fähigkeiten. Bei einer Armee aus Wehrpflichtigen könne auf das komplette Reservoir an Fähigkeiten, Kenntnissen und Erfahrungen der Staatsbürger zurückgegriffen werden.
SPÖ-Modell Berufsheer ist Staat im Staat
Strikt abgelehnt wird von den freiheitlichen Akademikern die von Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) propagierte Berufsarmee. Dabei drohe die Bildung eines “Staates im Staat”. Demgegenüber ist für den FAV die allgemeine Wehrpflicht ein Ausdruck des Selbstbehauptungswillens freier Bürger. Die demokratische Grundordnung würde dadurch gesichert.
Für die freiheitlichen Akademiker unbestritten ist jedoch die politische Notwendigkeit von Reformen des aktuellen Bundesheers, um die Einsatzfähigkeit auch für die Zukunft zu garantieren.