“Gesundheit und Kunst wehen aus Anatolien zu uns” war der Titel einer Ausstellung im vergangenen November. Konkret wehten sie in das Kundencenter der Wiener Gebietskrankenkasse in Mariahilf. Dort nahm zwar kaum jemand Notiz davon, dennoch belastete die Ausstellung das Budget mit 11.067,26 Euro. Eine Anfrage der freiheitlichen Gesundheitssprecherin Dagmar Belakowitsch-Jenewein brachte dies nun an die Öffentlichkeit.
Auf die Frage der FPÖ-Abgeordneten betreffend zu Kosten und Organisationspolitik solcher “ressortfremden” Veranstaltungen antwortete der SPÖ-Minister:
Die in Rede stehende Veranstaltung wurde vom Bundesministerium für Gesundheit gemeinsam mit der Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) organisiert, die Räumlichkeiten wurden von der WGKK zur Verfügung gestellt. Die Kosten in der Höhe von 11.067,26 Euro wurden von meinem Ressort getragen.
Ausstellung zeigte “Kunst” von türkischen Krankenhausangestellten
Die farbenfrohen Gemälde wurden seinerzeit von Mitarbeitern des Numune-Krankenhauses in der türkischen Hauptstadt Ankara angefertigt. Sie bildeten Klisches der türkischen Tourismuswerbung ab, ein Bezug zum Gesundheitswesen war nicht zu erkennen. Es fanden sich unter den Ausstellungsstücken etwa das Bild eines Berges bei Izmir, dekoriert mit einer Gesichtsmaske Atatürks. Aber auch tanzende Derwische oder ein Stillleben mit Granata?pfeln waren auf Kosten der heimischen Steuerzahler zu sehen. Für die Zukunft versucht Stäger zu beruhigen, indem er mitteilt: “Nach Auskunft der WGKK hat es in den Jahren 2010 bis 2012 keine weiteren Ausstellungen in einem der anderen Gesundheitszentren der Kasse gegeben.”