Im Zuge der Parlamentsdebatte in der französischen Nationalversammlung macht die konservative Opposition neuerlich gegen die Homo-Ehe und das Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare mobil. Auf 170 Brücken in der Hauptstadt Paris werden Transparente montiert. Rund 400 Protestplakate wollen die Aktivisten im gesamten Stadtgebiet von Paris gegen das gesellschaftspolitische Experiment anbringen. Gleichzeitig bereitet die konservative Opposition in der Pariser Nationalversammlung eine Vielzahl von Abänderungsanträgen gegen das Gesetz vor.
“Alle geboren von einem Mann und einer Frau”
Auf allen Brücken über die Seine ließ die Anführerin der Anti-Homo-Protestbewegung – eine Journalistin und Humoristin mit dem Pseudonym Frigide Barjot – Transparente mit dem Spruch “Alle geboren von einem Mann und einer Frau” gegen das Gesetzesprojekt von Staatspräsident Francois Hollande und seiner Justizministerin Christiane Taubira aufhängen. In den letzten Wochen waren hunderttausende Demonstranten gegen die von der sozialistischen Regierung geplante Homo-Ehe auf die Straße gegangen. Unterstützt wird diese Bewegung von Kirchen und konservativen Organisationen, die die traditionelle Familie erhalten wollen.
Die konservative Opposition, die seit einem halben Jahr gegen das Vorhaben der sozialistischen Regierung Sturm läuft, hat mehr als 5.000 Änderungsanträge vorbereitet und fordert die Abhaltung einer Volksabstimmung. Mit einer breiten Palette von parlamentarischen Mitteln wollen UMP-Oppositionsführer Jean-François Copé und seine Fraktion die Beschlussfassung über die Homo-Ehe verzögern bzw. ihre Absetzung von der Tagesordnung erreichen. Insgesamt sollen sich die Debatten der Abgeordneten über mindestens zwei Wochen hinziehen.