Ein neuerlicher Fall eines großen Zigarettenschmuggels ist in Wiener Neustadt durch Beamte der österreichischen Finanzpolizei aufgedeckt worden. Insgesamt wurden 5,4 Millionen Stück Zigaretten mit einem Gesamtwert von 1,2 Millionen Euro sichergestellt. Aufgedeckt wurde das illegale Zigarettenlager bei einer Routinekontrolle in einem Wiener Neustädter Gewerbegebiet. Wären die Zigaretten in den Verkehr gebracht worden, wären dem Finanzministerium nicht weniger als 688.000 Euro an Tabaksteuer entgangen. Dazu kommt die Handelsspanne, um die Trafikanten betrogen worden wären.
Zigarettenschmuggler sind Teil der organisierten Kriminalität
Bei den enttarnten Zigarettenschmugglern dürfte es sich um einen Teil der organisierten Kriminalität handeln. Im Zuge der Amtshandlungen wurden nämlich auch eine Maschinenpistole, eine Pistole sowie ein Kokainbesteck mit Kokainspuren in den Wohnräumlichkeiten eines Verdächtigen sichergestellt. Der entscheidende Hinweis an die Finanzbehörden erfolgte anonym wegen des Verdachts illegaler Ausländerbeschäftigung in der Lagerhalle.
Ausländische Zigaretten überschwemmen heimischen Markt
Seit dem Wegfall der Grenzkontrollen gegenüber den EU-Nachbarstaaten Slowenien, Ungarn, Slowakei und Tschechien nimmt der Transfer ausländischer Zigaretten nach Österreich immer mehr zu. Von rund 17 Milliarden Stück, die in Österreich jährlich konsumiert werden, sind rund 4 Milliarden nicht in Österreich versteuert. Durch die seit 2011 geltende 800-Stück-Regelung kommen neben den tatsächlich illegalen Großimporten von Zigaretten auch sehr viele “legale” Zigaretten aus den EU-Oststaaten nach Österreich. Durch eine überhöhte Tabaksteuer sind die heimischen Waren nicht mehr konkurrenzfähig. Leittragende sind die knapp 7.000 Trafikanten, die durch die illegale Konkurrenz zunehmend in ihrer Existenz bedroht werden. Die rot-schwarze Bundesregierung scheint dafür aber seit Jahren kein Verständnis zu haben.