Eine kontroverse Euro-Diskussion entwickelte sich am Abend des 25. März in der ARD-Sendung “Hart aber fair” mit Moderator Frank Plasberg. Dabei waren die Fronten von Anfang an klar. Mit dem CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe, dem ehemaligen SPD-Finanzminister Hans Eichel und dem FDP-ler Jorgo Chatzimarkakis saßen drei trotz akuter Krise unbeirrte Euro-Befürworter am Tisch. Als Euro-Kritiker vertraten Hans Olaf Henkel, Unterstützer der neuen Partei “Alternative für Deutschland”, und Anja Kohl, ARD-Börsenexpertin ihren Standpunkt. Weitgehende Einigkeit herrschte über das schlechte Krisenmanagement, das die Eurostaaten in Zypern an den Tag gelegt hatten.
Einheitswährung spaltet Europa
Klare Worte fand der ehemalige Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie und Autor des deutschen Handelsblatts, Hans Olaf Henkel, zur Eurokrise und dem aktuellen Fall Zypern. Er sieht den Euro als “Spaltpilz” Europas: “Die EU und der Euro waren als Friedensprojekt gedacht. Der Euro spaltet heute Europa. Früher waren die Deutschen überall in der EU beliebt, heute sind wir meistgehasst in Griechenland oder Spanien. Der Euro führt nicht zu Frieden, sondern zu Unruhe und Zwist.”
Henkel, Proponent der eurokritischen Partie “Alternative für Deutschland”, plädiderte für die Teilung in einen Nord- und einen Süd-Euro. Deutschland, die Benelux-Länder, Finnland und Österreich sollten gemeinsam aus dem alten Euro aussteigen. Im Süd-Euro sollten sich dann die “Olivenländer” zusammentun: “Sie haben bald ohnehin zwei Euro-Systeme, denn der Euro auf einem zypriotischen Konto ist weniger wert als anderswo, wenn man ihn durch eine politische Order nicht mehr abheben kann.”
Beim nächsten Mal steht auch unser Erspartes auf dem Spiel
Schwere Bedenken nach der jüngsten Eskalation der Krise hegt auch Börsenexpertin Anja Kohl. Für sie war die Krise in Zypern bereits bei der Aufnahme in den Euro abzusehen. Am aktuellen Umgang kritisiert Kohl vor allem den Griffs auf Sparkonten, der in ganz Europa bei Sparern und Anlegern ein mulmigen Gefühl verursache: “Die große Angst besteht, dass beim nächsten Mal auch unser Erspartes auf dem Spiel steht.”