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6. April 2013 / 11:00 Uhr

Stronach macht Politik zur Varieté-Nummer

Seit letztem Herbst verblüfft Frank Stronach die österreichische Polit-Bühne mit einer Zaubershow. Scheinbar aus dem Nichts zaubert er bei Bedarf ein neues Polit-Kaninchen aus dem Hut. Und genauso geschickt lässt er es vor den Augen des staunenden Publikums auch wieder verschwinden. Niemand weiß, was sich in der Wundertüte Stronach-Partei wirklich befindet, denn bisher gibt es nur Überschriften, Inhalt wurde dem Publikum noch keiner präsentiert. Seine Varieté-Truppe wird je nach Verfügbarkeit und Bedarf mit Polit-Söldnern bunt zusammengestellt. Doch vielleicht genau deshalb wollen sich die Leute von der Illusion, etwas Neues geboten zu bekommen, bezaubern lassen. Höhepunkt jeder Zaubershow ist, wenn sich der Magier selbst verschwinden lässt und an anderer Stelle wieder auftaucht. Auch das beherrscht Stronach schon ganz gut. Kaum hat er auf Österreichs Provinzbühnen seine Kunststückchen aufgeführt, ist er auch schon wieder in Kanada, um neue Illusionen vorzubereiten.

Derzeit befindet sich die Frank-Zaubershow auf Bundesländertour. In Kärnten und Niederösterreich ließen sich bereits immerhin 11,18 bzw. 9,84 Prozent der Wähler von seinen Kleinkunst-Auftritten begeistern. In Tirol hat Zauberlehrling Hans-Peter Mayr seinen vormaligen Meister Frank Stronach allerdings vorgeführt. Stronach muss dort die Show unfreiwillig absagen.

Stronach-Personalchaos in Niederösterreich

In Niederösterreich brachte man es also auf 9,84 Prozent der Stimmen. Als Zugpferd engagierte Stronach die ehemalige Spitzensportlerin und ÖVP-Gemeinderätin Karin Prokop, die allerdings nicht für den Landtag kandidierte, da sie lieber Nationalratsabgeordnete werden will. Gab es im Vorfeld der Wahlen schon Verteilungskämpfe, brachen diese nach der Wahl umso heftiger aus. Vorerst wurde dem Publikum Ernest Gabmann jr. als künftiger Landesrat vorgestellt. Das soll aber nun die BZÖ-Dissidentin Elisabeth Kaufmann-Bruckberger werden, die ursprünglich als Klubobfrau vorgesehen war. Dafür reklamiert nun Gabmann ebendiese finanziell lukrative Position des Klubobmannes für sich. Damit stellt sich das Polit-Zauberkaninchen allerdings gegen den Willen von Zauberer Stronach, der hierfür eigentlich Walter Laki aus dem Hut gezogen hatte, der bis Ende März allerdings nicht einmal Landtagsabgeordneter war, bzw. immer noch nicht ist, da Stronach zuerst rechtskräftig auf sein Mandat verzichten musste. Zudem scheint Laki in der Partei keinerlei Rückhalt zu haben. Dort wünscht man sich den interimistischen Klubobmann Gabmann.

Der freiheitliche Nationalratsabgeordnete und Landesparteisekretär Christian Höbart fragt sich diesbezüglich, wie ernst “diese politische Dilettantentruppe eigentlich tatsächlich die selbst auferlegten Paradigmen wie Wahrheit, Transparenz und Fairness” nimmt.

Stronach in Tirol von Zauberlehrling ausgebremst

Nächster Akt des Stronach´schen Polit-Klamauks sind die Landtagswahlen in Tirol. Hier gab es zu schlechter Letzt drei Listen Stronach, die zur Wahl antreten wollten. Das Rennen machte letztendlich der abgesetzte Landesgeschäftsführer Hans-Peter Mayr, der nach Ansicht der Landeswahlbehörde als erster einen Wahlvorschlag lautend auf  “Liste Stronach” einbracht hatte und daher als einziger zugelassen werde. Auf der Wundertüte steht also nun Stronach drauf, es ist aber kein Stronach drin. Hauptillusionist Stronach bleibt auf der Strecke und vermutet eine Intrige der ÖVP.

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