Wenige Tage nach ihrer Gründung nimmt die neue deutsche Partei “Alternative für Deutschland (AfD)” an Fahrt auf. Obwohl erst kurz auf der politischen Bühne, geben ihr die Demoskopen bereits jetzt einen Zuspruch in der Wählerschaft von rund 3 Prozent für die Bundestagswahlen im Herbst 2013. Damit kann die AfD mit der Piratenpartei gleichziehen und liegt nur noch zwei Prozent hinter der FDP. Die Meinungsforscher sehen für die AfD ein breites Spektrum an potentiell ansprechbaren Wählern. So lehnen aktuell rund zwei Drittel der Deutschen den Rettungsschirm für marode Eurostaaten ab. Zusätzlich spricht die AfD über das Euro-Thema hinaus potentiell Systemoppositionelle aus dem Kreis der Nichtwähler an.
Potential der AfD liegt aktuell bei 24 Prozent
Über die bereits überzeugte AfD-Wählerschaft von drei Prozent hinaus liegt das Potential für die neue politische Bewegung bei rund 24 Prozent. Der Meinungsforscher Klaus-Peter Schöppner vom Institut TNS-Emnid sieht daher realistische Chancen, dass die AfD die Fünf-Prozent-Hürde bereits 2013 überspringen und in den Bundestag einziehen kann. In einem sind sich die Demoskopen einig: Die Stimmen der neuen Bewegung werden aus allen politischen Bereichen kommen, auch wenn neben den Nichtwählern das größte Potential im Lager der derzeitigen Koalitionsparteien CDU/CSU und FDP liegt.
Dies stört die Protagonisten der AfD keineswegs, wollen sie doch vor allem die schwarz-gelbe Koalition für ihren dogmatischen Euro-Kurs abstrafen. Für den Wirtschaftswissenschaftler und AfD-Aktivisten Joachim Starbatty etwa steht der Sturz von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) als realistisches Ziel ganz oben auf der Agenda seiner Partei. Aber auch in der Wählerschaft von SPD, Grünen und der Linken wachsen die Sympathien für die Alternative.