Der ÖVP-Seniorenbund wird zum Opfer der “Political Correctness”. Anlass ist der Inhalt eines vom Seniorenbund herausgegebenen Kalenders, der sich dem Thema Trickbetrügerei gegenüber älteren Mitmenschen widmet. Die schwarzen Senioren sehen die Anwendung des sogenannten “Neffentricks” zur Herauslockung von Bargeld und Wertgegenständen vor allem durch die Volksgruppe der Zigeuner verwirklicht. In dem Artikel wird folgende Formulierung gegenüber Roma und Sinti verwendet: “Diese Volksgruppe handelt skrupellos und beutet ihre Opfer oft bis zur wirtschaftlichen Vernichtung ihrer Existenz aus.” Nach Bekanntwerden dieses Textes hagelte es sofort massivste Schuldzuweisungen wegen Rassismus und Diskriminierung einer Volksgruppe. Der Seniorenbund entschuldigte sich und argumentierte damit, man habe den Text von der Polizei übernommen.
Spindelegger und Khol lieferten Vorwort
ÖVP-Obmann Michael Spindelegger und Seniorenbundobmann Andreas Khol fanden ursprünglich offenbar auch nichts Anrüchiges daran, die Dinge beim Namen zu nennen. Sie steuerten Vorworte zur Broschüre bei. Landesobmann des Oberösterreichischen Seniorenbundes ist Josef Ratzenböck, ehemaliger Landeshauptmann von Oberösterreich. Nun möchte der Seniorenbund in der nächsten Ausgabe eine “Richtigstellung” abdrucken sowie dem Kulturverein der Roma und Sinti Gelegenheit zu einer Gegendarstellung bieten.
Man schießt sich nun auf den “Urheber” des Textes bei der Polizei ein. Die Landespolizeidirektion Oberösterreich teilte mit, dass man Mitarbeiter zukünftig “sensibilisieren” wolle und dass gegen den Texter disziplinarrechtlich vorgegangen werden soll, da der Text nicht “autorisiert” worden sei. Was bleibt, ist der “Neffentrick” gegenüber älteren Menschen, unabhängig davon, ob er von Roma und Sinti oder anderen Tätergruppen mit krimineller Energie angewandt wird. Gut möglich, dass eine Auswertung der Polizei- und Kriminalitätsstatistik hier Auskunft über die “Normalverteilung” dieser kriminellen Handlung nach der Herkunft der Täter leisten wird.