Schon wieder wird der indische Subkontinent von einem Vergewaltigungsverbrechen erschüttert. In den letzten Wochen und Monaten waren zahlreiche Inderinnen aber auch eine Schweizer Touristen brutal vergewaltigt worden. Besonders erschütternd ist an dem neuen Fall, dass das Opfer ein erst fünfjähriges Mädchen ist.
Vor einer Woche war das kleine Mädchen in Neu-Delhi entführt worden. Die männlichen Täter vergewaltigten es mehrmals und ließen das Kind schließlich schwer verletzt zurück. Erst Tage später wurde das schreiende Mädchen von Passanten in einer Wohnung gefunden. Bei den Tätern soll es sich um Bewohner einer Nachbarwohnung der Eltern des Mädchens gehandelt haben. Zwei Tatverdächtige sind mittlerweile in Untersuchungshaft.
Indische Polizei wollte Schweigen des Vaters erkaufen
Die Begleitumstände der Polizeiarbeit sind aber mehr als aufklärungsbedürftig. So lässt der Vater des Mädchens mit dem Vorwurf aufhorchen, dass die Polizei ihn zum Schweigen bringen wollte, um die Öffentlichkeit nicht zu beunruhigen. Ein Polizeiverantwortlicher soll ihm knapp 30 Euro angeboten haben, als er das Verschwinden der Tochter meldete. Darüber hinaus wollte die Polizei ursprünglich nichts unternehmen.
In der Zwischenzeit rügte der amtierende Premierminister Manmohan Singh das inakzeptable Verhalten der Polizei. Demonstranten fordern inzwischen die Entlassung des Polizeipräsidenten von Neu-Delhi und des Innenministers Sushil Kumar Shinde.