Klare Worte fand EZB-Direktoriumsmitglied Jörg Asmussen zur Beteiligung der europäischen Sparer an der Rettung von Banken. Asmussen bestätigte in einer Rede vor dem EU-Parlament den Zugriff der EU auf die Spareinlagen. Demnach sollen Einleger “an die Spitze” der Hierarchie bei der Bankenrettung gestellt werden. Noch geht man von Beteiligungen erst ab 100.000 Euro Einlagen aus, da bis dorthin ja die Einlagensicherung greift. Dies könnte aber im Ernstfall ebenfalls gekippt werden, wie Finanzexperten analysieren.
Sparer-Haftung ist definitiv vorbereitet
In einem aktuellen Vorschlag, den Experten der EU-Kommission abseits der Öffentlichkeit ausgearbeitet haben, werden die Sparer mit Vermögenswerten von 100.000 Euro und mehr zwar erst am Ende eines Rettungsversuchs der Bank beteiligt, aber diese Beteiligung ist jedenfalls vorgesehen und damit definitiv.
Ddeutsche und österreichische Sparer werden somit künftig zweifach für Bankenrettungen herangezogen. Einerseits zahlen sie mit ihren Steuern und Abgaben die Rettungsschirme für notleidende Finanzkonzerne mit, andererseits haften sie nun auch als “Individualgläubiger” für das Marktversagen der Banken und deren Management. Diese doppelte “Bestrafung” jener, die noch etwas haben oder leisten, könnte zu einer weiteren politischen und ökonomischen Vertrauenskrise in die EU- und Euro-Ppolitik führen.