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19. Mai 2013 / 14:00 Uhr

Ungarn baut Siedlung für Fremdwährungs-Opfer

In der Nähe der ungarischen Hauptstadt Budapest sollten künftig mehrere Einfamilienhäuser in einem speziell von der ungarischen Regierung geplanten Wohnpark gebaut werden. Zugeteilt werden die Häuser je nach Familiengröße jenen Menschen, die ihre Fremdwährungskredite nicht mehr zurückzahlen können und daher ihr Dach überm Kopf verloren haben. Der Malteser Hilfsdienst prüft vorab, ob ein reale Chance für einen Neuanfang besteht. Bisher wurde dies 20 Familien zugestanden.

Flucht aus der Kreditfalle

Bis Sommer 2013 sollen rund 80 Familien den “Wohnpark Ocsa” beziehen können. Insgesamt sind 500 Häuser für alle jene in Planung, die vor Jahren einen günstigen Fremdwährungskredit aufgenommen haben und nun – nach den enormen Turbulenzen auf dem europäischen Währungsmarkt – unfähig sind, diesen zurückzuzahlen. Das Verhältnis des Schweizer Franken, in dem die meisten Fremdwährungskredite aufgenommen wurden, zum Ungarischen Forint betrug zur Blütezeit der Fremdwährungskredite 1 zu 150. Heute brauchen die Ungarn 245 Forint, um einen Franken an Schulden zu tilgen.

Nicht zuletzt weil viele Banken leichtfertig diese Hypothekarkredite vergeben haben, bot man auf einen Regierungsbeschluss hin einen Rückzahlungskurs von 1 zu 180 an. Knapp 245.000 ungarische Schuldner haben dieses Angebot auch angenommen, während die Banken auf die Differenz zum realen Kurs verzichten mussten.

Höchstens 70 Euro Monatsmiete

Der neue Wohnpark verfügt über keinen Gasanschluss, geheizt wird mit Holz. Der Strom wird über eine Prepaid-Karte bezogen, damit sich die Verschuldung nicht fortsetzt. Die Preise richten sich nach der Wohnfläche – zwischen 50 und 70 Quadratmeter – und betragen nicht mehr als 70 Euro monatlich. Aussichtlose Fälle werden von Beginn an abgelehnt. Nur wer eine realistische Chance auf einen Neuanfang hat, bekommt dabei im Wohnpark auch Unterstützung

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