Soll eine Wiener Bezirksvorsteherin für alle Bürger da sein oder nur für ihr Wähler-Klientel? Betont wird immer Ersteres, Parteibücher würden keine Rolle spielen, schließlich müsse sich die Bezirkschefin um die Angelegenheiten aller Bezirksbewohner kümmern. Für die Bezirksvorsteherin in Penzing, Andrea Kalchbrenner (SPÖ), dürfte das nicht gelten. Als einzige Bezirksvorsteherin von Wien hat sie nämlich keine neutrale Mail-Anschrift, sondern eine der SPÖ-Wien.
Während Heinz Lehner (auch SPÖ) in Floridsdorf die amtliche Adresse verwendet und nach seinem Namen die Bezeichnung @wien.gv.at folgt, hat Kalchbrenner hinter ihrem Namen @spw.at stehen. Das Kürzel “spw” steht für SPÖ-Wien. Wenn ein Bürger also ein Anliegen hat und an die Bezirksvorsteherin schickt, landet das Mail auf dem Server der roten Partei. Mit Überparteilichkeit hat das nichts zu tun. Nach Recherchen von Unzensuriert.at ist Andrea Kalchbrenner übrigens die einzige Bezirksvorsteherin in Wien, die ihre politische Funktion nicht von der Partei trennt. Zumindest anhand der Mail-Adresse ist ihr das vorzuwerfen.