Großer Pessimismus herrscht bei Italiens Gewerkschaftern. Die Confederazione Generale Italiana del Lavoro (CGIL) ist der größte Gewerkschaftsbund mit landesweit rund fünf Millionen Mitgliedern und begeht 2014 sein 70-jähriges Bestandsjubiläum. In einer aktuellen Stellungnahme zur Eurokrise gibt er den aktuellen wirtschaftspolitischen Bemühungen von Brüssel und Rom wenig Zukunftschancen.
Die CGIL geht in ihren Analysen davon aus, dass das italienische BIP frühestens 2026 den Stand von 2007 – als jenen vor der Finanzkrise – erreichen wird. Noch pessimistischer sind die Gewerkschafter im Hinblick auf den italienischen Arbeitsmarkt. Erst in mehr als 60 Jahren,- genau im Jahr 2076 – werde laut CGIL die Beschäftigungssituation wieder den Stand von 2007 erreichen. Und eine Erholung der Reallöhne soll laut italienischer Gewerkschaft überhaupt nie wieder zu erwarten sein.
Italiens BIP hat eine Lücke von 112 Milliarden Euro
Aktuell hat das italienische BIP eine Lücke von nicht weniger als 112 Milliarden Euro und liegt bei 1,380 Billionen Euro. Vor der Krise betrug es noch 1,492 Billionen. Die Zahl der Beschäftigten brach durch die Krise von 25 auf 23,5 Millionen ein. Die wenig rosigen Prognosen machen die Italiener gemeinsam mit den Spaniern und Franzosen innerhalb der EU zu den größten Pessimisten. 90 Prozent der Italiener erwarten eine geringere Pension im Alter als ihre Eltern und sogar 92 Prozent fürchten sich vor einem Arbeitsplatzverlust.