“Die Zeit heilt alle Wunden”, sagt man so schön. Offenbar gilt dieses Sprichwort aber nicht für die galoppierende Eifersucht der linken Fraktionen bei der ÖH-Wahl dieses Jahres. Schon bei den vorigen Wahlen im Jahr 2011 schaffte die ÖVP-nahe Aktionsgemeinschaft (AG) eine Stimmenmehrheit am Juridicum Wien. Im Wahljahr 2013 sollte sich dieses Ergebnis, zum Unmut der linken Fraktionen, wiederholen. Um einer neuerlichen Enttäuschung zu entgehen, so lautet nun der schwere Verdacht, wurden der AG von linksgerichteten Auszählern 266 Stimmen unterschlagen.
Anzeige wegen Wahlbetrugs
Weil sich in der Unterwahlkommission 4 am Juridicum die Stimmenauszählung bei der Studienvertretungswahl stark von den Ergebnissen der übrigen Kommissionen unterschied, erstattete die Aktionsgemeinschaft gegen die Wahlbeisitzer der Fraktionen von Sozialisten (VSStÖ), Grünen (GRAS) und Kommunisten (KSV-Lili) Anzeige wegen Wahlbetrugs. Gesamt wurden 289 Stimmen falsch ausgezählt, davon 266 zum Nachteil der AG, wie auch Christian Albert, Leiter der Hauptwahlkommission der Universität Wien, bestätigte.
Die beschuldigten Fraktionen weisen alle Vorwürfe von sich und führen das falsche Ergebnis auf die lärmende Siegesfeier der AG vor dem Gebäude der Juristen zurück, welche die Konzentration erschwert habe. Mit dem Vorwurf konfrontiert, reagieren die Betroffenen wie in der “großen” Politik: “Die AG scheint wohl sehr frustriert über ihr unerwartet schlechtes Abschneiden an der Uni Wien zu sein”, so eine Sprecherin des KSV-Lili.