Eine besondere Veranstaltung wird am 19. September 2013 durch die Wirtschaftskammer Österreich auf Kosten ihrer Zwangsmitglieder organisiert: “Mit Halal-Produkten neue Kunden und Märkte gewinnen – Was Sie immer schon über die Spielregeln der Halal-Zertifizierung für Ihr Unternehmen wissen wollten”. Offensichtlich möchte sich der ÖVP-Wirtschaftsbund, der den WKO-Präsidenten Christoph Leitl stellt, unter den muslimischen Wählern beliebt machen. Anders ist es kaum zu erklären, dass diese Veranstaltung in Kooperation mit dem Islamischen Informations- und Dokumentationszentrum (IIDZ-Austria) stattfindet.
Beim IIDZ – Austria handelt es sich laut Homepage “um den einzige Anbieter, welcher die strengen Anforderungen einer Halal-Zertifizierung erfüllen kann.” Die Berechtigung leitet man nach österreichischem Recht ab:
Dies wurde uns auch durch die Ausstellung einer Gewerbeberechtigung für Unternehmensberatung und Qualitätsmanagement für die Halal – Zertifizierung durch die Behörden der Republik Österreich bestätigt. Unsere Zertifizierungen erstrecken sich auf alle Waren und Dienstleistungen, bei welchen eine Halal – Sicherheit für Muslime gegeben sein muss und werden europaweit angeboten.
WKO macht auf Mitgliederkosten Werbung für Halal-Produkte
Ganz in den Dienst der Produktion und des Vertriebs von Halal-Produkten stellt sich die WKO mit ihrer Veranstaltung, wie schon der Werbetext auf der Homepage des Fachverbands der Lebensmittelindustrie verrät, der sich mit Veröffentlichungen des IIDZ-Austria deckt:
Die weltweite Nachfrage nach “Halal”-zertifizierten Lebensmitteln und Getränken steigt von Jahr zu Jahr und diese nach bestimmten Auflagen erzeugten Halal-Produkte gewinnen auch für österreichische Hersteller und Exporteure immer mehr an Bedeutung. Von weltweit 1,3 Mrd. Muslimen leben bereits 500.000 in Österreich, 4 Mio. in Deutschland und ca. 45 Mio. in Europa, mit weiterhin steigender Tendenz. Mit dieser Informationsveranstaltung wollen wir auf die Möglichkeiten dieses Marktes aufmerksam machen, auf die Spielregeln der Halal-Zertifizierung eingehen und die sich dadurch ergebenden Chancen für österreichische Hersteller und Exporteure von Lebensmitteln und Getränken aufzeigen.